Die Kurse deutscher Staatsanleihen legten am Donnerstag merklich zu. Dies war nicht zuletzt schwachen Konjunkturdaten aus den USA geschuldet, die die Erwartung einer Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed bestärkten. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future stieg am Nachmittag um 0,34 Prozent auf 134,47 Punkte. Gleichzeitig sank die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen auf 2,25 Prozent.
Nach den Vortagsverlusten zeigten sich die Anleihen nun wieder erholt. Bereits am Mittwoch hatte die Fed Signale für eine mögliche Leitzinssenkung im September gesendet, was anfänglich jedoch kaum für Bewegung am Anleihemarkt sorgte. Eine Zinssenkung im September galt bereits als weitgehend eingepreist.
Am Nachmittag erhielt der Markt dann aber einen deutlichen Auftrieb. Heimische Konjunkturdaten aus den USA schürten die Erwartung weiterer Zinsreduktionen. So ist der Einkaufsmanagerindex ISM, ein wesentlicher Indikator für die Stimmung in der US-Industrie, unerwartet gefallen. Dies deutet auf eine Abschwächung der wirtschaftlichen Aktivität hin. Zudem sind die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe spürbar gestiegen. Nun richten sich alle Augen auf den bevorstehenden monatlichen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung am Freitag.
Parallel dazu verzeichneten auch britische Staatsanleihen deutliche Kursgewinne. Die Bank of England senkte ihren Leitzins erstmals seit der jüngsten Inflationswelle um 0,25 Prozentpunkte auf nunmehr 5,00 Prozent. Obwohl diese Entscheidung von vielen Beobachtern erwartet worden war, galt sie dennoch nicht als sicher. Die Abstimmung im Rat der Bank fiel denkbar knapp aus. Die Bank of England gab jedoch keine klaren Hinweise darauf, wann und in welchem Tempo weitere Zinssenkungen folgen könnten.