Die Kurse deutscher Staatsanleihen erlitten am Mittwoch einen Rückschlag. Der Euro-Bund-Future, als maßgebliches Barometer des Anleihenmarkts, verzeichnete einen Rückgang von 0,27 Prozent und schloss bei 131,60 Punkten. Gleichzeitig stieg die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen auf 2,54 Prozent, ein Trend, der sich über sämtliche Euroländer erstreckte.
Auslöser der Abwärtsspirale waren Berichte über die bevorstehende Zollpolitik des designierten US-Präsidenten Donald Trump. Angeblich plant er, einen nationalen wirtschaftlichen Notstand auszurufen, um dadurch hohe Zölle durchsetzen zu können – dies meldete der Nachrichtensender CNN unter Berufung auf vertrauliche Quellen. Die Einführung solcher Zölle könnte die Inflation in den USA anheizen und somit den Spielraum für potenzielle Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank einschränken, was die Anleihekurse zusätzlich unter Druck setzt.
Bereits zuvor hatten schwache Konjunkturdaten aus Deutschland die Festverzinslichen belastet. Im November erlitten die deutschen Industrieaufträge einen signifikanten Rückgang. Vincent Stamer, Volkswirt bei der Commerzbank, kommentierte: "Angesichts der sinkenden Aufträge im verarbeitenden Gewerbe ist für die kommenden Monate auch mit einer schwachen Industrieproduktion zu rechnen." Stamer erwartet daher fürs Winterhalbjahr höchstens eine wirtschaftliche Stagnation in Deutschland.