Der Markt für deutsche Staatsanleihen erlebte am Freitag eine moderate Korrektur infolge der jüngsten US-Konjunkturberichte. Der Euro-Bund-Future, ein bedeutender Indikator für deutsche Anleihen, erfuhr einen leichten Rückgang um 0,07 Prozent und notierte bei 133,31 Punkten. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen lag bei 2,37 Prozent, beeinflusst durch die ökonomischen Signale aus Übersee.
Die US-Konjunkturdaten setzten die deutschen Anleihen zunächst unter Druck, erholten sich jedoch schnell. Trotz eines schleppenden Starts ins Jahr zeigte sich der US-Arbeitsmarkt robust: Die Arbeitsplatzentwicklung blieb zwar hinter den Erwartungen zurück, doch die Vormonatszahlen wurden nach oben korrigiert. Zudem fiel die Arbeitslosenquote, während die Stundenlöhne unerwartet anstiegen.
"Das präsentiert sich als abermals solides Zahlenwerk", analysierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Er betonte die Bedeutung des Arbeitsmarktes als Schlüssel für die geldpolitischen Entscheidungen der Fed. "Eine starke US-Wirtschaft impliziert anhaltend hohe Zinsen", so Gitzel weiter, und spekulierte über mögliche weitere Zinserhöhungen durch die Fed.
Während das Verbrauchervertrauen in den USA im Februar einer leichten Eintrübung unterlag, bleibt die Aussicht auf Zinserhöhungen bestehen, da Verbraucher verstärkt mit Inflation rechnen. Trotz der Belastungen durch die Zölle beeinflussten diese Stimmungsindikatoren jedoch die deutschen Anleihemärkte kaum.
Auf der heimischen Seite zeugten die am Vormittag veröffentlichten Industriestatistiken von einem im Dezember unerwartet starken Produktionsrückgang. Die Prognosen für die deutsche Industrie bleiben aus Sicht von Ökonomen jedoch verhalten, ohne deutliche Verbesserungsaussichten für das laufende Jahr.