Am Montag erlebten deutsche Staatsanleihen einen leichten Kursrückgang. Der Euro-Bund-Future, der als richtungweisender Terminkontrakt agiert, sank um 0,03 Prozent und notierte bei 134,51 Punkten. Parallel dazu kletterte die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen auf 2,22 Prozent. Dieser Trend war auch in den meisten anderen Ländern der Eurozone zu beobachten, wo die Renditen ebenfalls zulegten.
Die wirtschaftlichen Aussichten im Euroraum haben sich im September weiter eingetrübt. Der Konjunkturindikator des Analyseinstituts Sentix fiel auf den niedrigsten Stand seit Beginn des Jahres, was den dritten Rückgang in Folge markiert. Experten hatten jedoch eine Verbesserung prognostiziert. "Die Konjunktur in Euroland bleibt unter Druck," erklärte Sentix und betonte die maßgebliche Beteiligung der deutschen Wirtschaft am erneuten Stimmungsdämpfer. Dennoch konnte der Bund-Future einen Großteil seiner anfänglichen Verluste nach der Datenveröffentlichung wieder wettmachen.
Mit Spannung wird die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag erwartet. Angesichts der düsteren wirtschaftlichen Lage in der Eurozone und der zuletzt gesunkenen Inflationsrate gilt eine Leitzinssenkung als sicher. Der weitere Kurs der Zinspolitik ist jedoch unvorhersehbar. Experten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) rechnen mit ein bis zwei weiteren Zinssenkungen bis zum Jahresende. "Besonders bedeutsam wird die Kommunikation von EZB-Präsidentin Lagarde sein," so die Expertenmeinung.