Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben nach den Verlusten der Vorwoche wieder Boden gutgemacht: Der Euro-Bund-Future, ein zentraler Indikator für die Zinsentwicklung, legte um 0,17 Prozent zu und erreichte 134,65 Punkte. Entsprechend sank die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen auf 2,24 Prozent.
Obwohl aktuelle Konjunkturdaten aus der Eurozone den Markt kaum zu bewegen vermochten, überrascht der Einkaufsmanagerindex im Dezember dennoch mit einem unerwarteten Anstieg. Experten hatten mit einem leichten Rückgang gerechnet, doch entgegen der Erwartung zeigt der Dienstleistungssektor wieder Wachstumstendenzen. Die Industrie hingegen bleibt auf einem schwachen Niveau stagnieren.
„Aus dem Plus des Einkaufsmanagerindex abzuleiten, dass eine Trendwende bevorsteht, wäre verfrüht“, kommentierte Ralph Solveen, Ökonom bei der Commerzbank. Besonders für die größten Volkswirtschaften der Eurozone sei dieser Schritt noch nicht erkennbar. Vielmehr deuten die Anzeichen darauf hin, dass das Wachstum in der Eurozone im Winterhalbjahr eher gering ausfallen dürfte.
Im Laufe der Woche stehen bedeutende Wirtschaftsdaten an: Am Dienstag werden das Ifo-Geschäftsklima für Deutschland sowie die ZEW-Konjunkturerwartungen für die Eurozone erwartet. Der Mittwoch bringt die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank mit sich, wobei viele Ökonomen von einer Senkung des Leitzinses um 0,25 Prozentpunkte ausgehen.