22. Oktober, 2024

Reichtum

Deutsche Sparer entdecken Aktien – So wurde 2024 zum Vermögens-Boom

Trotz Industrieflaute wächst das Vermögen der Deutschen. Was steckt hinter dem Trend zu Aktien und ETFs, und warum setzt die junge Generation verstärkt auf Wertpapiere?

Deutsche Sparer entdecken Aktien – So wurde 2024 zum Vermögens-Boom
Immer mehr Deutsche setzen auf Wertpapiere und ETFs, um ihr Vermögen zu mehren. Während Bargeld und Einlagen der Inflation zum Opfer fallen, bieten breit gestreute Aktienportfolios langfristig höhere Renditen.

2024 ist ein Jahr der Gegensätze. Während die Industrie schwächelt, steigen die Vermögen der Deutschen auf Rekordniveau. Die Zahlen der Bundesbank zeigen, dass die privaten Haushalte ein Geldvermögen von unglaublichen 8.815 Milliarden Euro erreicht haben – das sind 7,5 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Was steckt hinter diesem Boom?

Neue Anlagestrategien: Mehr Aktien, weniger Sparbuch

Früher dominierte das Sparbuch in deutschen Haushalten, aber das hat sich grundlegend geändert. Immer mehr Deutsche setzen auf Aktien und Fonds – vor allem ETFs. Diese börsengehandelten Indexfonds sind leicht verständlich, günstig und bieten Zugang zu globalen Märkten. Kein Wunder, dass immer mehr Anleger ihre Sparpläne umstellen und vermehrt in Sachwerte investieren.

„Der Wandel ist klar erkennbar“, sagt Daniel Franke, Geschäftsführer des Vergleichsportals Tagesgeldvergleich.net. „Die jüngere Generation bevorzugt heute Aktien und ETFs, statt ihr Geld in klassische Versicherungsprodukte zu stecken.“

Ausländische Aktien bringen Schwung

Der größte Teil des neuen Vermögenswachstums kommt nicht aus Deutschland. Die Anleger haben ihre Portfolios international diversifiziert, und das zahlt sich aus. Der Wert ausländischer Aktien in deutschen Depots stieg innerhalb eines Jahres um 18 Prozent. Zum Vergleich: Deutsche Aktien legten im selben Zeitraum nur minimal zu.

ETFs auf internationale Indizes wie den MSCI World oder den FTSE All World haben sich als besonders beliebt erwiesen. Sie bieten breiten Zugang zu globalen Märkten und haben ihre Werte in den letzten Jahren beeindruckend gesteigert.

Der Vanguard FTSE All-World ETF etwa umfasst nicht nur Industrie-, sondern auch Schwellenländer und hat Anlegern in den vergangenen Jahren starke Renditen eingebracht.

ETFs – der Schlüssel zum Erfolg

Warum setzen immer mehr Deutsche auf ETFs? Ganz einfach: Sie bieten eine unkomplizierte und kostengünstige Möglichkeit, von den weltweiten Wachstumschancen zu profitieren.

Anders als bei Einzelaktien ist das Risiko breit gestreut. Zu den beliebtesten ETFs gehören der iShares MSCI World ETF und der Vanguard FTSE All-World ETF, die beide Zugang zu Tausenden von Aktien weltweit bieten.

Für die besonders Mutigen gibt es zudem spezialisierte ETFs, die auf Trends wie künstliche Intelligenz oder Technologie setzen. Der Xtrackers MSCI World Information Technology ETF etwa bündelt die größten Tech-Unternehmen der Welt und hat in den letzten fünf Jahren beachtliche Gewinne eingefahren.

Inflation: Der unsichtbare Gegner

Doch trotz der steigenden Vermögen gibt es eine Herausforderung: die Inflation. In den letzten Jahren hat die hohe Teuerung die Kaufkraft der Sparer erheblich geschwächt. Zwar konnten Aktienanleger diese Verluste teilweise ausgleichen, doch wer immer noch auf Bargeld oder Sparbücher setzt, sieht sich zunehmend in einer Sackgasse.


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„Das Hauptproblem der deutschen Sparer ist nach wie vor der hohe Anteil an Bargeld und Einlagen“, so Franke. „Rund 40 Prozent des Geldvermögens liegen nach wie vor in zinsarmen Anlagen – ein großer Fehler angesichts der Inflation.“

Aktien statt Sparbuch

Es ist klar: Wer heute noch auf das Sparbuch setzt, verpasst die Chancen, die der Aktienmarkt bietet. 2024 hat gezeigt, dass Aktien und ETFs den Vermögensaufbau in Deutschland revolutionieren. Langfristig bieten diese Anlagen nicht nur höhere Renditen, sondern auch mehr Sicherheit vor den Gefahren der Inflation.

Die Botschaft ist deutlich: Der Weg zum Vermögensaufbau führt heute über Aktien. Wer langfristig denkt, sollte diesen Trend nicht ignorieren.