06. März, 2025

Wirtschaft

Deutsche Post vor weiterem Stellenabbau: Betriebsrat sieht Handlungsbedarf

Deutsche Post vor weiterem Stellenabbau: Betriebsrat sieht Handlungsbedarf

Die Deutsche Post steht nach den jüngsten Ankündigungen des Managements möglicherweise vor einem noch umfangreicheren Stellenabbau. Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Thomas Held äußerte seine Besorgnis darüber, dass der geplante Abbau von 8.000 Arbeitsplätzen nur der Anfang sein könnte. Besonders besorgt zeigt sich der Betriebsrat über die direkten Auswirkungen, da diese Positionen sozialversicherungspflichtig und tarifgebunden sind. Die bereits angekündigten Kürzungen begründete das Management mit steigenden Kosten. Zum Jahresende 2024 zählte die Deutsche Post noch 187.000 Beschäftigte in Deutschland. Die Befürchtungen eines weiteren Stellenabbaus gründen auf einer neuen Gesetzesreform, die es kleinen regionalen Briefdiensten erlaubt, von der Umsatzsteuer befreit zu agieren – ein Vorteil, den zuvor nur die Post als Universaldienstleister genoss. Thomas Held appellierte eindringlich an die Bundesregierung, diese Ungleichheit im Wettbewerb zu adressieren und der Post den bisherigen Steuervorteil wieder einzuräumen. Er verweist darauf, dass der Post als Universaldienstleister weitaus höhere Kosten entstehen. Parallel dazu hat die Deutsche Post kürzlich mit der Gewerkschaft Verdi einen neuen Tarifvertrag ausgehandelt, der eine schrittweise Erhöhung der Entgelte um fünf Prozent über zwei Jahre vorsieht. Stimmen aus der Politik, allen voran von der SPD, kritisieren das Vorgehen der Deutschen Post. Bundestagsabgeordnete Katja Mast bezeichnete die Entscheidung als einschneidend und betonte die lange Tradition des Unternehmens. Ihr Kollege Sebastian Roloff, der maßgeblich an der Postgesetz-Reform beteiligt war, machte deutlich, dass die Post wettbewerbsfähig bleiben müsse und verwies auf die geschaffenen Rahmenbedingungen für eine flächendeckende Versorgung. Dennoch bleibt für ihn offen, wie die hohen Anforderungen mit reduziertem Personal erfüllt werden sollen. DHL sei in der Verantwortung, dies zu klären.