Die Deutsche Post sieht sich aufgrund von Warnstreiks mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert, plant jedoch, die aufgelaufenen Rückstände bei Brief- und Paketsendungen rasch aufzuarbeiten. Das Unternehmen verspricht, die liegengebliebenen Sendungen zügig an seine Kundinnen und Kunden zuzustellen. Zeitgleich beginnt die vierte Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt, bei der sich die Gewerkschaft Verdi ein verbessertes Angebot erhofft.
Am Samstag blieben etwa 12 Prozent der normalen Tagesmenge an Sendungen aufgrund von Arbeitsniederlegungen zurück, nachdem bereits am Freitag 10 Prozent betroffen waren. Diese Streiks betrafen die Brief-, Paket- und Verbundzustellung in allen Teilen Deutschlands, wobei letztgenannte Zustellung sowohl Briefe als auch Pakete umfasst. Insgesamt folgten am Samstag rund 7.500 Beschäftigte dem Streikaufruf, am Tag zuvor waren es 7.700.
Verdi meldete eine beeindruckende Beteiligung von etwa 27.000 Streikenden über die mehrtägigen Aktionen. Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis betonte die hohe Beteiligung als ein deutliches Zeichen dafür, dass die Beschäftigten klare Erwartungen an die Arbeitgeber haben. Die Gewerkschaft fordert eine Erhöhung der Gehälter um sieben Prozent im Rahmen eines zwölfmonatigen Tarifvertrags sowie mehr Urlaubstage für Tarifbeschäftigte und Verdi-Mitglieder.
Bisher hält die Deutsche Post, Teil des DHL-Konzerns, an einem Angebot fest, das eine Lohnerhöhung von zunächst 1,8 Prozent und später 2,0 Prozent über einen Zeitraum von 27 Monaten vorsieht. Die Verbraucherinnen und Verbraucher spürten die Auswirkungen der Streiks besonders stark am vergangenen Mittwoch, als ein Viertel der Pakete nicht wie vorgesehen weitergeleitet werden konnte.