27. Dezember, 2024

Wirtschaft

Deutsche Post: Von Tempo zu Bedacht – Der Wandel im Briefversand

Deutsche Post: Von Tempo zu Bedacht – Der Wandel im Briefversand

Wer in Deutschland Briefe versendet, sollte sich darauf einstellen, ab dem kommenden Jahr etwas mehr Geduld mitzubringen und gleichzeitig tiefer in die Tasche greifen zu müssen. Grund dafür ist eine neue gesetzliche Regelung, die zum Jahreswechsel in Kraft tritt. Diese besagt, dass die Deutsche Post bis zum dritten Werktag nach Einwurf für die Zustellung von 95 Prozent der Briefe verantwortlich ist. Der bisherige Standard, der eine Lieferung von 80 Prozent der Auslastung am nächsten Werktag forderte, gehört somit der Vergangenheit an.

Damit erhält die Deutsche Post, Teil des Logistikriesen DHL, die Möglichkeit, ihre Kosten durch den verringerten Zeitdruck zu senken. Doch keine Sorge, die Umstellung erfolgt nicht abrupt. Der Bonner Konzern plant, die Einführung der neuen Vorgaben schrittweise bis Ende 2026 oder Anfang 2027 zu vollziehen. Bis dahin werden die Postkunden im Jahr 2025 mit einer Zustellungsdauer von durchschnittlich zwei Werktagen konfrontiert, was laut Benjamin Rasch, Produktchef der Deutschen Post, den Wünschen nach Zuverlässigkeit eher entspricht als purem Tempo.

Nicht sofort sichtbar sind die Veränderungen im Bereich der Firmenkundenpost. Bestimmte Verträge garantieren weiterhin eine Zustellung binnen eines Werktags, während weniger zeitkritische Sendungen längerer Zeiten bedürfen. Konsumenten müssen sich darauf einstellen, dass sich die Dynamik ihrer Briefkästen ändert. Ein neuer, flexibler Algorithmus entscheidet, wann Zustellungen sinnvoll gebündelt werden. So könnte ein Briefträger kommen, um an einem Tag gleich mehrere Schreiben zu übergeben, was Effizienz steigern soll.

Für eilige Sendungen bleibt das Einschreiben das Mittel der Wahl. Diese Methode verspricht weiterhin eine Lieferung am nächsten Werktag, allerdings zu einem Preis von 3,30 Euro, das sind 2,35 Euro zusätzlich zu einem regulär frankierten Brief. Hierbei ändert sich auch das Porto für Standardbriefe zum Jahresbeginn von bisher 85 Cent auf dann 95 Cent. Andere Briefarten und DHL-Pakete verteuern sich ebenfalls, doch können alte Marken weiterhin genutzt werden, ergänzt um neue Wertzeichen zur korrekten Frankierung.