Die Deutsche Post steht im Dialog mit der Bundesnetzagentur hinsichtlich eines stärkeren Preisaufschlags beim Briefversand in Deutschland. Während die Regulierungsbehörde eine Anpassung von 10,5 Prozent vorgeschlagen hat, sieht der Post-Konzern noch erheblichen Spielraum nach oben. Tobias Meyer, Vorstandsvorsitzender der DHL, betont, dass die vom Gesetzgeber zugestandene Gewinnmarge mit dem Vorschlag der Behörde nicht erreicht werden könne. Dies erörterte Meyer kürzlich in Bonn. Das aktuelle Briefporto verliert Ende dieses Jahres seine Gültigkeit und ein neuer Tarif wird ab Anfang 2025 in Kraft treten, dessen Höhe derzeit noch nicht festgelegt ist.
Ein Rückblick zeigt, dass die letzte Portoerhöhung zu Beginn des Jahres 2022 lediglich 4,6 Prozent betrug, eine Anpassung, die Meyer angesichts der hohen Inflation der vergangenen Monate als unzureichend erachtet. Der Konzern sieht hier deutlichen Nachholbedarf. Im europäischen Vergleich sei Deutschland in puncto Portoanpassungen hinterhergehinkt, bemerkte Meyer: "Es gibt kein anderes europäisches Land, wo das Briefporto langsamer angestiegen ist als die Inflation, das einzige Land ist Deutschland." Zur genauen Höhe des gewünschten Prozentaufschlags äußerte sich der Manager nicht detailliert, wies jedoch darauf hin, dass das gesetzlich zulässige Maximum bei 17 Prozent liegt.