Die jüngste Umfrage des Ifo-Instituts und der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" hat bei deutschen Ökonomen Besorgnis über eine mögliche zweite Amtszeit Donald Trumps als US-Präsident ausgelöst. Eine überwältigende Mehrheit von 85 Prozent der befragten 180 Professorinnen und Professoren sieht erhebliche Defizite in Deutschlands Vorbereitung auf die angekündigten Herausforderungen. Besonders die angedrohten Zollerhöhungen und die potenziellen negativen Folgen für die internationale Zusammenarbeit in der NATO sowie beim Klimaschutz werden als kritische Punkte genannt.
Der Berliner Ampel-Koalition wird in diesem Zusammenhang Versagen vorgeworfen. Die Ökonomen bemängeln die mangelnde strategische Vorbereitung und befürchten, dass Deutschland die Konsequenzen zu spüren bekommen wird. In puncto Wirtschaftswachstum erwarten 89 Prozent der Befragten negative bis sehr negative Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft, die aufgrund ihrer Exportorientierung besonders empfindlich auf protektionistische Handelspolitik reagiert.
Ifo-Ökonom Niklas Potrafke hebt hervor, dass die deutsche Wirtschaft unter einer verschärften Handelspolitik seitens Trumps stark leiden könnte. Die befragten Wissenschaftler sehen darüber hinaus düstere Aussichten für den internationalen Klimaschutz und die globale Sicherheit. 90 Prozent sind der Meinung, dass Trumps Rückkehr ins Weiße Haus einen Rückschlag für Klimaschutzmaßnahmen bedeuten würde, während 80 Prozent negative Auswirkungen auf die Stabilität der NATO befürchten.