Der Energiemarkt in Deutschland zeigt eine bemerkenswerte Entwicklung: Im vergangenen Jahr verzeichnete die deutsche Industrie einen Rückgang ihres Energieverbrauchs um 7,8 Prozent auf insgesamt 3.282 Petajoule. Dieses Phänomen, das bereits im Jahr 2022 mit einem Verbrauchsrückgang von 9,1 Prozent begonnen hatte, steht in direktem Zusammenhang mit einer reduzierten Produktion, insbesondere in energieintensiven Sektoren. Trotz der zurückgehenden Zahlen bleibt Erdgas mit einem Anteil von 28 Prozent der am weitesten verbreitete Energieträger, gefolgt von Strom, Mineralölen und Kohle. Das Statistische Bundesamt hebt besonders die herausfordernde Lage in energieintensiven Branchen hervor, die eine Produktionsverminderung von 11,2 Prozent erfahren haben, was den Energieverbrauch weiter senkte. Besonders hoch war der Energieeinsatz in der Chemieindustrie, die auch 2023 mit 26,5 Prozent den größten Anteil am Gesamtenergieverbrauch hielt. Dicht darauf folgen die Metallerzeugung und -bearbeitung mit 23,9 Prozent sowie die Kokerei und Mineralölverarbeitung mit 10,3 Prozent. Interessanterweise wurden in der Chemiebranche rund 31,6 Prozent der Energieträger nicht energetisch, sondern als Ausgangsstoffe für chemische Produkte genutzt. Trotz eines Produktionsrückgangs von elf Prozent in 2023 zeigt sich die Branche optimistisch: Der VCI prognostiziert für das laufende Jahr einen Anstieg der Produktion um 3,5 Prozent.