10. März, 2025

Wirtschaft

Deutsche Industrie mit Überraschungsplus, aber Sorgen bleiben

Deutsche Industrie mit Überraschungsplus, aber Sorgen bleiben

Die Produktionszahlen der deutschen Industrie haben zu Beginn des Jahres ein erfreuliches Bild gezeichnet. Dank eines bemerkenswerten Schwungs in der Automobilbranche konnte das Verarbeitende Gewerbe im Januar seine Produktion im Vergleich zum Vormonat um 2,0 Prozent steigern, berichtet das Statistische Bundesamt. Dies sei der stärkste Anstieg seit August des vergangenen Jahres. Experten bewerten die Daten als Indiz dafür, dass die Industrie eine Phase stagnierender Produktion überwunden haben könnte. Im Dezember hatten die Produktionszahlen noch im Rückwärtsgang gelegen, wobei der Rückgang geringer ausfiel als ursprünglich angenommen. Das Statistische Bundesamt korrigierte den Dezember-Rückgang von ursprünglich 2,4 Prozent auf 1,5 Prozent. Analysten hatten für Januar lediglich ein Wachstum von 1,5 Prozent erwartet, was die tatsächlichen Zahlen positiv überraschen ließ. Besonders stark präsentierte sich die Automobilindustrie, die saison- und kalenderbereinigt 6,4 Prozent im Januar zulegte. Auch die Nahrungsmittelindustrie trug positiv zum Gesamtergebnis bei. Dämpfend wirkte hingegen ein Produktionsrückgang bei Metallerzeugnissen. Carsten Brzeski, Chefvolkswirt bei der ING Bank, betont, dass die Talsohle möglicherweise erreicht sei, warnt aber vor verfrühtem Optimismus hinsichtlich einer umfassenden Erholung. Trotz des bemerkenswerten Produktionsanstiegs bleibt die Lage der deutschen Industrie herausfordernd. Vor allem die Auftragslage gibt Anlass zur Sorge: Im Januar sanken die Bestellungen um 7,0 Prozent, der stärkste Rückgang seit einem Jahr. Das Bundeswirtschaftsministerium sieht daher noch keine durchgreifende Besserung der Produktionslage, insbesondere im Kontext rückläufiger Aufträge und geopolitischer Unsicherheiten.