07. Juli, 2024

Wirtschaft

Deutsche Industrie kämpft mit anhaltend schwacher Auftragslage

Deutsche Industrie kämpft mit anhaltend schwacher Auftragslage

Die wirtschaftliche Schwächephase der deutschen Industrie setzt sich fort. Im Mai verzeichnete die Branche erneut einen Rückgang der Auftragseingänge, wie aktuelle Daten des Statistischen Bundesamts zeigen. Im Vergleich zum Vormonat fiel der Auftragseingang um 1,6 Prozent niedriger aus. Besonders bemerkenswert ist, dass dies bereits der fünfte Rückgang in Folge ist. Analysten hatten hingegen optimistisch mit einem moderaten Zuwachs von durchschnittlich 0,5 Prozent gerechnet. Im Vergleich zum Mai des Vorjahres brachen die Aufträge sogar um 8,6 Prozent ein. Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank kommentierte den Rückgang mit den Worten: 'Der schwache Auftragseingang spiegelt die derzeit schwierige Situation in der globalen Industrie wider.' Auch in wichtigen Exportmärkten wie den USA und China zeigte sich das verarbeitende Gewerbe zuletzt schwach. Deutschlands Industrie ist stark vom Exportgeschäft und niedrigen Energiepreisen abhängig, doch letztere sind immer noch erhöht, und der Außenhandel kommt nicht recht in Schwung. Besonders schwach war im Mai die Auslandsnachfrage, die um 2,8 Prozent zurückging. Dagegen stieg die Inlandsnachfrage leicht um 0,5 Prozent. Im Bereich der Investitionsgüter wie Maschinen brachen die Bestellungen sogar um 4,3 Prozent ein. Ein Lichtblick waren hingegen die Vorleistungs- und Konsumgüter, bei denen die Bestellungen zunahmen. Großaufträge stützten das Gesamtergebnis, ohne sie wäre der Rückgang noch deutlicher ausgefallen. Auch im Dreimonatsvergleich bis Mai zeigten die Bestellungen einen deutlichen Rückgang von 6,2 Prozent. Sowohl die Auslands- als auch die Inlandsnachfrage prägten diese negative Entwicklung. Das Bundeswirtschaftsministerium äußerte sich dennoch verhalten optimistisch. Trotz der rückläufigen Aufträge sei im Zuge der weiteren Erholung des Welthandels und der schrittweisen Belebung der globalen Nachfrage eine Stabilisierung der Auftragseingänge zu erwarten.