08. September, 2024

Finanzen

Sparzinsen schießen durch die Decke!

Nie waren die deutschen Haushalte reicher: Das Vermögen schnellt auf über 8 Billionen Euro hoch, und Experten sehen kein Ende des Wachstums.

Sparzinsen schießen durch die Decke!
Steigende Sparzinsen und florierende Börsen treiben das Vermögen deutscher Haushalte in neue Höhen – ein Ende des Wachstums ist nicht in Sicht.

Für deutsche Privathaushalte zeichnet sich ein überraschend positives Bild ab. Die Geldvermögen sind auf dem besten Weg, bis zum Ende dieses Jahres die beeindruckende Marke von 8.400 Milliarden Euro zu überschreiten.

Das entspricht einem Wachstum von etwa sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie neueste Schätzungen der DZ Bank offenlegen.

Treiber des Vermögenswachstums

Der Aufwärtstrend bei den Vermögen privater Haushalte wird durch mehrere Faktoren beflügelt. Zum einen sind es die attraktiven Sparzinsen, die nach Jahren der Stagnation endlich wieder eine renditestarke Anlageform bieten.

Zum anderen sorgen anhaltend positive Entwicklungen an den Börsen dafür, dass auch die Wertpapierportfolios der Deutschen kräftig an Wert gewinnen.

Die Rolle der Sparquote

Trotz der allmählichen Erholung der Konjunktur bleibt die Sparquote in Deutschland auf einem historisch hohen Niveau. Für 2024 prognostiziert die DZ Bank eine Quote von 11,3 Prozent. Zum Vergleich: Während der Corona-Pandemie erreichte die Sparneigung mit Quoten von bis zu 16,5 Prozent im Jahr 2020 Spitzenwerte. Das zeigt, dass viele Bürger weiterhin einen beträchtlichen Teil ihres Einkommens zurücklegen, statt es für größere Anschaffungen auszugeben.

Langfristige Prognosen und Ausblick

Laut Michael Stappel, Ökonom bei der DZ Bank, wird sich der Zuwachs des Geldvermögens in den kommenden Jahren auf rund vier Prozent einpendeln. Die Sparquote soll parallel dazu sinken, da sich die wirtschaftliche Lage stabilisiert und die Menschen wieder mehr investieren statt sparen.

Das deutet auf eine Normalisierung der finanziellen Verhaltensweisen hin, nachdem die Pandemie viele dazu veranlasst hatte, größere finanzielle Polster anzulegen.

Die Geldvermögen privater Haushalte umfassen nicht nur Bargeld und Bankeinlagen, sondern auch Wertpapiere sowie Ansprüche gegenüber Versicherungen.

Interessanterweise schließen die Berechnungen der DZ Bank auch Organisationen ohne Erwerbszweck ein, was zu den etwas höheren Vermögenswerten im Vergleich zu den Daten der Deutschen Bundesbank führt.