24. April, 2025

Politik

Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen fordert Reformen zur Erhöhung der Alkoholsteuern

In Anbetracht alarmierender Zahlen zu alkoholbedingten Gesundheitsrisiken fordert die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) eine Erhöhung der Preise für alkoholische Getränke in Deutschland. Nach Einschätzung der DHS sind alkoholische Getränke hierzulande so erschwinglich wie in keinem anderen europäischen Land, was erhebliche gesundheitliche Folgen nach sich zieht. Der kürzlich vorgestellte Bericht "DHS Jahrbuch Sucht 2025" hebt erhebliche Regulierungsdefizite hervor, die nicht nur den Bereich Alkohol betreffen, sondern auch Tabak, Nikotinprodukte, digitale Suchtformen und Glücksspiel umfassen.

Christina Rummel, die Geschäftsführerin der DHS, kritisiert den langjährigen Stillstand bei der Anpassung der Verbrauchsteuern auf Alkohol. Sie weist darauf hin, dass die letzte Erhöhung der Biersteuer im Jahr 1993 stattfand und dass Wein in Deutschland überhaupt nicht der Verbrauchsteuer unterliegt. Studien zeigen, dass Preisanhebungen den Konsum von Alkohol effektiv reduzieren können, was Rummel dazu veranlasst, zu betonen, dass die gesundheitlichen Belange der Bevölkerung Vorrang vor den wirtschaftlichen Interessen der Alkoholindustrie haben sollten.

Diese Diskussion wird vor dem Hintergrund erschütternder Daten über Suchterkrankungen in Deutschland geführt. Laut DHS sind Millionen Deutsche von Suchterkrankungen betroffen, und jährlich sterben Tausende infolge des Konsums von Alkohol und Nikotin. Das Jahrbuch für 2025 offenbart, dass über 30 Prozent der deutschen Bevölkerung im vergangenen Jahr geraucht haben. Die wirtschaftlichen Kosten, die durch den Alkoholkonsum entstehen, werden auf etwa 57 Milliarden Euro jährlich geschätzt. Der Tabakkonsum verursacht sogar noch höhere Kosten in Höhe von rund 97 Milliarden Euro pro Jahr.

Vor diesem Hintergrund fordert die DHS die neue Bundesregierung auf, dem Thema Sucht und Drogen höchste gesundheitspolitische Priorität einzuräumen. Die Organisation mahnt zu entschlossenem Handeln, um den umfassenden Herausforderungen zu begegnen, die durch den weit verbreiteten Alkohol- und Tabakkonsum entstehen. Die gesundheitlichen und volkswirtschaftlichen Belastungen seien zu bedeutend, um weiterhin auf substanzielle Maßnahmen zu verzichten. Es bleibt abzuwarten, wie die Verantwortlichen in der Regierung auf diese dringlichen Forderungen reagieren werden. Die kommenden politischen Weichenstellungen könnten einen Wendepunkt im Umgang mit dem Thema Sucht und Prävention in Deutschland darstellen.