Nach einer langen Phase rückläufiger Tendenzen haben sich die Preise auf Herstellerebene in Deutschland erstmals wieder erhöht. Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden berichtet für November einen jährlichen Anstieg der Erzeugerpreise um 0,1 Prozent. Diese Entwicklung markiert den ersten Zuwachs seit Juni 2023. Ursprünglich hatten Analysten im Durchschnitt jedoch mit einem Rückgang von 0,3 Prozent gerechnet. Im Vergleich zum Vormonat wurden die Erzeugerpreise um 0,5 Prozent teurer, wobei auch hier die Analystenerwartungen unterboten wurden. Hauptverantwortlich für den überschaubaren Zuwachs waren vor allem Preiserhöhungen bei Investitionsgütern, die mit 1,9 Prozent im Jahresvergleich zulegten. Aber auch Verbrauchsgüter, Gebrauchsgüter und Vorleistungsgüter verzeichneten Preissteigerungen im Vergleich zum Vorjahr. Ein gegensätzliches Bild zeigte sich im Energiesegment, wo die Preise um 2,4 Prozent fielen, maßgeblich beeinflusst durch den Rückgang bei Mineralölerzeugnissen. Allerdings legten die Energiepreise gegenüber dem Vormonat um 1,8 Prozent zu. Diese Erzeugerpreise sind von Bedeutung für die Preisbildung auf Verbraucherebene und beeinflussen die geldpolitischen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank. Angesichts einer abgeschwächten allgemeinen Teuerung und einer schwachen Konjunktur im Euroraum hatte die Zentralbank seit Juni viermal die Leitzinsen gesenkt.