12. März, 2025

Technologie

Deutsche Erfindungslust trotzt den Herausforderungen

Deutsche Erfindungslust trotzt den Herausforderungen

Die deutsche Industrie beweist trotz wirtschaftlicher Herausforderungen bemerkenswerte Innovationsstärke und meldete im vergangenen Jahr beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) signifikant mehr Erfindungen an als im Vorjahr. Mit insgesamt 40.064 inländischen Patentanmeldungen verzeichneten die Münchner Beamten einen Anstieg von vier Prozent gegenüber 2023. Ein Wachstum, das Investitionen deutscher Unternehmen in Forschung und den Schutz ihrer Innovationen eindrucksvoll unterstreicht, wie auch DPMA-Präsidentin Eva Schewior hervorhebt. Gleichzeitig sank die Zahl ausländischer Anmeldungen um fünf Prozent auf 19.196.

Die Automobilbranche zeigte sich wieder einmal als führende Kraft bei den Anmeldungen. Unter den Spitzenreitern der anmeldestärksten Unternehmen befanden sich 2024 ausschließlich Fahrzeughersteller und -zulieferer. Die Robert Bosch GmbH führte das Feld mit 4.496 Anmeldungen an, dicht gefolgt von BMW mit 2.297 und Mercedes-Benz mit 2.138. Der Münchner Großkonzern Siemens setzt indes auf das nahegelegene Europäische Patentamt, wo er seine Innovationen bevorzugt angemeldet.

Das herausragende Technologiefeld beim DPMA ist im Einklang mit der internationalen Klassifikation die Transportbranche. Hierzu zählt insbesondere die Automobilindustrie, die 11.153 Anmeldungen verzeichnete, was einem Zuwachs von 4,8 Prozent entspricht. Innovationstreiber sind das Infotainment im Fahrzeug und die Elektromobilität. Hinzu kommen bedeutende Fortschritte im Bereich der Instrumente und Armaturen im Auto, die um 33,4 Prozent zulegen konnten. Auch für Elektroantriebe gab es einen Anstieg von 14,4 Prozent der Anmeldungen.

Geografisch zeigt sich ein beständiges Süd-Nord-Gefälle: Baden-Württemberg und Bayern führen mit 137 und 85 Anmeldungen pro 100.000 Einwohner die Liste an. Niedersachsen, ein weiteres Zentrum der Automobilindustrie, folgt mit 38 Anmeldungen pro 100.000 Einwohner. Allerdings führt nicht jede Anmeldung zwangsläufig zur Patenterteilung. Das DPMA schloss im vergangenen Jahr 45.242 Prüfverfahren ab, wobei 21.298 Anträge nicht in ein Patent resultierten. Gründe hierfür waren Ablehnungen durch die Prüfer, Rücknahmen seitens der Anmelder oder nicht beglichene Gebühren.

Das DPMA verzeichnete durch hohe Gebühren erneut einen Überschuss und erwirtschaftete 2024 nahezu 229 Millionen Euro, was einer Steigerung von 5,5 Prozent entspricht. Dieser Gewinn fließt in den Bundeshaushalt und unterstreicht die finanzielle Stärke der Behörde.