01. März, 2025

Wirtschaft

Deutsche Einzelhändler blicken mit gemischten Gefühlen ins Jahr 2025

Deutsche Einzelhändler blicken mit gemischten Gefühlen ins Jahr 2025

Obwohl das Weihnachtsgeschäft positiven Schwung brachte, steht der deutsche Einzelhandel vor einem herausfordernden Jahr. Laut einer Umfrage des Handelsverbands Deutschland (HDE) bewerteten fast ein Drittel der befragten Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage als unbefriedigend. Besonders alarmierend: Fast die Hälfte der Unternehmen erwartet für das laufende Jahr sinkende Umsätze. Der Hauptgeschäftsführer des HDE, Stefan Genth, prognostiziert für das Jahr 2025 ein schwieriges Umfeld für den Handel, ohne signifikante Wachstumsimpulse. Der Verband rechnet mit einem moderaten preisbereinigten Umsatzplus von nur 0,5 Prozent für das Gesamtjahr, was die anhaltende Stagnation seit 2019 widerspiegelt. Erfreulicherweise zeigte das letzte Weihnachtsgeschäft eine Aufhellung am Umsatzhimmel. Kundinnen und Kunden zeigten sich ausgabefreudig und investierten laut HDE-Daten insgesamt 123,5 Milliarden Euro – online sowie in stationären Geschäften. Das markierte ein preisbereinigtes Wachstum von 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und übertraf damit die ursprünglichen Erwartungen. Das Wachstum in der deutschen Handelslandschaft ist jedoch nicht gleichmäßig verteilt. Besonders der Online-Sektor profitierte von einer steigenden Nachfrage. Personen älteren Alters schließen sich zunehmend dem Kreis der Online-Shopper an, während jüngere Zielgruppen online mehr in höherpreisige Artikel investieren. Der digitale Handel knackte im vergangenen Jahr die 88,4 Milliarden Euro-Marke – ein Zuwachs von 2,5 Prozent. Der HDE rechnet auch für 2025 mit einem realen Wachstum von rund zwei Prozent im Online-Handel. Während der allgemeine Trend hin zu mehr Online-Einkäufen den stationären Handel weiter unter Druck setzt, können Neugründungen diesen Effekt nicht vollständig kompensieren. Durchschnittlich müssen jährlich rund 5.000 Geschäfte schließen, obwohl die Gesamtzahl der Beschäftigten im Handel leicht auf 3,1 Millionen gestiegen ist.