Deutsche Bundesanleihen leicht im Rückwärtsgang: Italienische Papiere gegen den Trend

Die Kurse der deutschen Bundesanleihen haben am Freitag einen leichten Rückgang verzeichnet. Der Euro-Bund-Future, der als richtungsweisender Terminkontrakt gilt, verlor am späten Vormittag 0,12 Prozent und erreichte damit einen Stand von 133,84 Punkten. Zugehörig stieg die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen auf 2,21 Prozent. Trotz der dritten Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) am vorherigen Tag bleiben starke Marktbewegungen aus. Volkswirt Christoph Rieger von der Commerzbank merkt an, dass die Märkte mit weiteren Zinssenkungen im aktuellen Tempo rechnen. Ein möglicher Rückgang zu quartalsweisen Zinssenkungen hinge von einer signifikanten Veränderung der Makrodaten ab. Der Handelstag verspricht im Laufe des Tages kaum Schwung durch Konjunkturdaten. In der Eurozone stehen keine wichtigen Veröffentlichungen an, und aus den USA werden lediglich Daten aus dem Bauwesen erwartet. Interessanterweise entwickeln sich in diesem Umfeld die Kurse der italienischen Anleihen entgegengesetzt des Trends nach oben. Im Fokus steht die bevorstehende Bewertung durch die Ratingagenturen S&P und Fitch. Rieger zufolge sind angesichts stabiler Wirtschaftsaussichten und verbesserter Defizitprognosen seit April keine negativen Einstufungen zu erwarten. Eine Aufwertung im Ausblick scheint hingegen nicht ausgeschlossen.