03. Februar, 2025

Wirtschaft

Deutsche Brauereien: Historischer Absatzrückgang trotz Fußball-Europameisterschaft

Deutsche Brauereien: Historischer Absatzrückgang trotz Fußball-Europameisterschaft

Die deutsche Brauwirtschaft erlebt einen bemerkenswerten Tiefpunkt: Trotz der Fußball-Europameisterschaft auf heimischem Boden wurde im letzten Jahr so wenig Bier verkauft wie selten zuvor. Der Absatz sank laut dem Statistischen Bundesamt um 1,4 Prozent auf 8,3 Milliarden Liter im Vergleich zu 2023. Dies markiert einen erneuten Negativrekord im langjährigen Vergleich und spiegelt den rückläufigen Bierkonsum in der deutschen Bevölkerung wider. Obwohl der Export einen leichten Anstieg verzeichnete, konnten die Zahlen den Rückgang im Inland nicht ausgleichen. Nach aktuellen Steuerdaten fiel der nationale Absatz um 2,0 Prozent, während die Exporte um 1,6 Prozent über dem Vorjahreswert lagen. Alkoholfreie Biere, die steuerfrei verkauft werden und seit Jahren boomen, flossen nicht in diese Statistik ein. Seit 2014 hat die Branche eine Absatzminderung von 13,7 Prozent oder 1,3 Milliarden Litern verkraften müssen. Nun scheint der Markt den tiefsten Stand seit der Wiedervereinigung erreicht zu haben. Verantwortlich dafür sind Veränderungen im Konsumverhalten hin zu mehr Gesundheit und ein demografischer Wandel hin zu einer älteren Gesellschaft. Der Deutsche Brauer-Bund spricht von einem „Achterbahnjahr“. Während der Absatz bis Mai 2024 im Inland noch um 2,5 Prozent gestiegen war, führten unvorhersehbare Wetterverhältnisse im Sommer zu einem Rückschlag. „Regenperioden im Frühjahr und Sommer verhinderten zahlreiche Biergartenbesuche“, so der Verband. Insbesondere der Juni erwies sich als problematisch, da er mit einem Rückgang von 13,5 Prozent im nationalen Vergleich als der schwächste Biermonat des Vorjahres galt.