02. Oktober, 2024

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Deutsche Börse unter Druck: Dax und MDax verlieren an Boden

Deutsche Börse unter Druck: Dax und MDax verlieren an Boden

Der Stabilisierungsversuch des Dax droht erneut zu scheitern: Nach moderaten Anfangsgewinnen rutschte der deutsche Leitindex am Mittwoch wieder ins Minus und verlor zuletzt 0,41 Prozent auf 19.134,76 Punkte. Auch der MDax der mittelgroßen Unternehmen musste ein Minus von 0,38 Prozent auf 26.734,76 Punkte verkraften. Im Gegensatz dazu verharrte der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 auf der Stelle. Bereits am Dienstag gelang es dem Dax nicht, aufgrund der Zuspitzung des Nahost-Konflikts seine Rekordjagd fortzusetzen. Dies hat die Nervosität an den Finanzmärkten weiter angeheizt, wie Finanzmarktexperte Andreas Lipkow kommentierte. Hohe Bewertungen treiben die Anleger dazu, zunehmend Gewinne mitzunehmen. Vor dem Hintergrund des Nahost-Konflikts blieben die Aktien des Rüstungskonzerns Rheinmetall gefragt. Die Papiere des Panzergetriebe-Herstellers Renk hingegen erlitten einen Rückschlag und fielen um 5,2 Prozent auf 21,24 Euro, was sie auf den letzten Platz im Nebenwerte-Index SDax beförderte. Ausschlaggebend war die Meldung, dass Hauptaktionär Triton einen großen Teil seines Aktienpakets veräußern will. Die von der Fondsgesellschaft kontrollierte Firma Rebecca Bidco bietet Aktien im Wert von 385 Millionen Euro an, was einem Preis von 21 Euro je Stück entspricht. 18,3 Millionen Papiere sollen den Besitzer wechseln, wodurch Tritons Anteil an Renk von 51,85 Millionen Aktien auf rund ein Drittel sinken würde. Differierende Reaktionen zeigten sich bei den Sportartikelherstellern Adidas und Puma nach dem Umsatzrückgang und der gestrichenen Jahresprognose des US-Konkurrenten Nike. Während Adidas mit einem Plus von 1,4 Prozent zu den Dax-Favoriten gehörte, fielen Puma-Aktien im MDax um 0,6 Prozent. Die US-Bank JPMorgan machte unternehmensspezifische Gründe für die Probleme bei Nike aus, und laut UBS-Analystin Zuzanna Pusz profitiert Adidas von dieser Entwicklung. Der Anlagenbauer Gea zählte mit einem Plus von 1,5 Prozent zu den größten Gewinnern im MDax. Die vorgezogenen Finanzziele sowie die neuen langfristigen Ziele überzeugten die Anleger. Bei den Titeln von SDax-Spitzenreiter Grenke ging es um 4,8 Prozent bergauf. Der Leasingspezialist konnte im dritten Quartal sein Neugeschäft deutlich ausweiten und liegt auf Kurs zu seinem Jahresziel. Zudem wurden 2,3 Millionen eigene Aktien zurückgekauft. Auch die MLP-Titel konnten mit einem Plus von 3,5 Prozent zulegen. Der Finanzdienstleister hob nach einem starken dritten Quartal seine Jahresziele an, was am Markt gut ankam. Anders sah es bei Aktien aus der Luftfahrt- und Reisebranche aus, die angesichts des Nahost-Konflikts Verluste hinnehmen mussten. So büßten Lufthansa und Tui 3,6 beziehungsweise 4,9 Prozent ein. Der Euro sank weiter auf 1,1053 US-Dollar, nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs am Vortag auf 1,1086 Dollar festgesetzt hatte. Am deutschen Anleihenmarkt fiel der Rentenindex Rex um 0,06 Prozent auf 127,65 Punkte, während die Umlaufrendite von 2,04 auf 2,05 Prozent stieg. Der Bund-Future sank um 0,43 Prozent auf 135,22 Punkte.