Nach den deutlichen Kursgewinnen am Mittwoch sieht der Donnerstag für den deutschen Aktienmarkt gedämpft aus. Der X-Dax signalisiert ein moderates Plus von 0,2 Prozent auf 18.417 Punkte, ähnlich verhält es sich mit dem Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50, der ebenfalls um etwa 0,2 Prozent höher erwartet wird.
Erneut kommen positive Impulse von der US-Technologiebörse Nasdaq, deren Indexe Nasdaq 100 und Nasdaq Composite am Vortag in einem verkürzten Handel neue Rekordhöhen erreichten. Allerdings bleibt der Handel in den USA am Donnerstag aufgrund eines Feiertags ausgesetzt, was auch in Deutschland zu geringeren Handelsaktivitäten führen könnte. Dennoch könnten selbst geringe Kauf- und Verkaufsaktionen stärkere Bewegungen auslösen, da der Markt dünnbesetzt ist.
Interessanterweise zeigt sich die US-Notenbank Fed uneins über das Ausmaß der Zinssenkungen im laufenden Jahr. Vier Mitglieder erwarten keine Änderungen, während doppelt so viele mit zwei Senkungen rechnen. Der Mittelwert der Erwartungen liegt bei einer Zinssenkung, und für 2024 schätzt die Fed im Schnitt vier Senkungen, was eine Erhöhung der vorherigen Prognosen darstellt. Diese Informationen wurden jedoch nach Handelsschluss an der Wall Street publiziert.
Im Fokus könnte am Donnerstag die Aktie von Continental stehen. Der Autozulieferer rechnet in Europa weiterhin mit einem schwierigen Jahr. Der europäische Markt wird voraussichtlich am unteren Ende der internen Annahmen abschneiden, während das Wachstum hauptsächlich durch den chinesischen Markt getrieben wird. Im vorbörslichen Handel auf Tradegate legten die Continental-Papiere um 5,1 Prozent zu, obwohl sie zuvor deutlich gefallen waren.
Auch die Titel von Redcare Pharmacy zeigten auf Tradegate eine positive Bewegung, indem sie ihre Erholung vom Vortag um 3,9 Prozent ausbauten. Die Online-Apotheke profitierte im zweiten Quartal erheblich von der Einführung des elektronischen Rezepts in Deutschland. Der Konzernumsatz stieg im Jahresvergleich um ein Drittel, was den Erwartungen der Analysten entsprach. Allerdings gab es auch kritische Stimmen, die das Wachstum mit dem E-Rezept als nicht ausreichend bewerteten.