22. Oktober, 2024

Wirtschaft

Deutsche Börse im Aufwind: Erfolgreiches Wachstum dank Übernahme und starker Geschäfte

Deutsche Börse im Aufwind: Erfolgreiches Wachstum dank Übernahme und starker Geschäfte

Die Deutsche Börse setzt ihr eindrucksvolles Wachstum auch im dritten Quartal fort, angetrieben durch strategische Übernahmen und florierende Geschäfte in sämtlichen Bereichen. Das Management sieht sich veranlasst, seine Jahresprognosen nach oben zu korrigieren und hält zugleich an seinen langfristigen Zielen fest. Die Umsätze sollen 2024 um rund 14 Prozent auf etwa 5,8 Milliarden Euro steigen, nachdem zuvor von mehr als 5,7 Milliarden Euro ausgegangen wurde.

Auch beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) wurde die Erwartung angehoben. Der Börsenbetreiber kalkuliert nun mit einer Gewinnspanne zwischen 3,3 und 3,4 Milliarden Euro. Zuvor lag die Prognose nur knapp über 3,3 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr erarbeitete der Dax-Konzern operativ etwas mehr als 2,9 Milliarden Euro.

Für Aktienanalysten gab es wenig Überraschungsmomente, da sie bereits mit Kennzahlen in diesem Bereich gerechnet hatten. Auch die Zuwächse im dritten Quartal entsprachen den Erwartungen. Nach einem Schluss nahe dem Rekordhoch in der vergangenen Woche gab die Aktie der Deutschen Börse in einer ersten, nachbörslichen Reaktion leicht nach.

Unter dem Strich zählt die Aktie der Deutschen Börse dennoch zu den stärkeren deutschen Standardwerten. Selbst nach deutlichen Gewinnen der Vorjahre hat sie 2023 bislang um nahezu ein Fünftel zugelegt. Seit Theodor Weimers Amtsantritt im Jahr 2018 stieg die Marktkapitalisierung um beeindruckende fast 125 Prozent auf circa 41 Milliarden Euro. Am Jahresende übergibt Weimer den Stab an Stephan Leithner, der am Kapitalmarkt große Fußstapfen füllen muss.

Leithner stellte sich zusammen mit Finanzvorstand Gregor Pottmeyer erstmals den Fragen der Analysten. Er betonte, das strukturelle Wachstum und die erfolgreiche Integration von Simcorp seien klare Fortschrittssignale. Leithner blickt zuversichtlich auf die Zeit bis 2026 mit dem Ziel eines kontinuierlichen Wachstums bei Umsatz und Ergebnis.

Im dritten Quartal legte die Deutsche Börse einen Anstieg der Nettoerlöse um 18 Prozent auf über 1,4 Milliarden Euro vor. Rund die Hälfte des Wachstums stammt aus der Übernahme des dänischen Softwareanbieters Simcorp. Das Ebitda stieg um 17 Prozent auf 802 Millionen Euro, während der Nettogewinn um 11 Prozent auf 445 Millionen Euro zulegte.

Simcorp stellt mit 3,9 Milliarden Euro die größte Übernahme von Weimer dar, der in seiner Amtszeit das Geschäft mit Daten und Softwarelösungen erheblich erweiterte. Dadurch verringerte er die Abhängigkeit der Deutschen Börse von den beweglichen Finanzmärkten.

Finanzvorstand Pottmeyer zeigte sich zufrieden: "Auch wenn der Wind der Hochzinsphase nachlässt, bietet unser Kerngeschäft ein sehr attraktives Wachstumspotenzial." Besondere Erfolge verzeichnete das Unternehmen in den Bereichen Rohstoffprodukte und Zinserträge, die die Erwartungen übertrafen.