23. Oktober, 2024

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Deutsche Bank überrascht mit Rekordgewinnen und erneuten Aktienrückkäufen

Deutsche Bank überrascht mit Rekordgewinnen und erneuten Aktienrückkäufen

Die Deutsche Bank hat angekündigt, ihre Aktienrückkäufe wieder aufzunehmen, nachdem die finanziellen Folgen eines langjährigen Rechtsstreits geringer ausfielen als befürchtet. Zugleich wurden für das dritte Quartal unerwartet hohe Gewinne vermeldet. Laut CEO Christian Sewing plant Deutschlands größte Bank, weitere Rückkäufe zu autorisieren, nachdem sie das höchste Vorsteuerergebnis in einem dritten Quartal in ihrer 154-jährigen Geschichte erzielt hat. Die Bank steht zudem weiterhin auf Kurs, ihre Umsatzprognose für 2024 von rund 30 Milliarden Euro zu erreichen. Allerdings muss sich die Deutsche Bank auf erhöhte Kreditverlusten einstellen. Die Risikovorsorge für das Jahr 2024 soll auf 1,8 Milliarden Euro steigen, verglichen mit 1,5 Milliarden Euro im Vorjahr. Dies entspricht fast 38 Basispunkten des aktuellen Kreditbuchs, während im Juli noch von leicht über 30 Basispunkten die Rede war. Im Sommer hatte die Bank als Reaktion auf eine 1,3 Milliarden Euro schwere Rückstellung im Zusammenhang mit der missglückten Übernahme von Postbank Pläne für weitere Aktienrückkäufe vorübergehend gestoppt. Diese Maßnahme hatte Zweifel an der Einhaltung der Zusage aufkommen lassen, zwischen 2022 und 2026 mindestens 8 Milliarden Euro durch Dividenden und Rückkäufe auszuschütten, von denen bisher 41 Prozent erreicht sind. Nach einer Einigung mit 60 Prozent der Kläger konnte die Bank am Mittwoch jedoch eine Reduzierung der Postbank-Rechtskosten um 440 Millionen Euro bekanntgeben. Sewing betonte, dass die Bank nach wie vor zuversichtlich sei, ihr Kapitalumverteilungsziel von 8 Milliarden Euro zu übertreffen. Die Vorsteuergewinne im dritten Quartal stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 31 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Besonders der Bereich Investmentbanking verzeichnete ein Plus von 11 Prozent, angetrieben durch starke festverzinsliche Handelsaktivitäten und einen 24-prozentigen Anstieg bei den Einnahmen aus Emissionen und Beratung. Die Nachsteuerrendite auf das durchschnittliche materielle Eigenkapital der Deutschen Bank stieg im dritten Quartal um 0,3 Prozentpunkte auf 7,6 Prozent, bleibt jedoch weiterhin unter dem mittelfristigen Ziel von über 10 Prozent. Ohne Berücksichtigung einmaliger Effekte lag die Kosten-Ertrags-Relation der Bank im dritten Quartal bei 69 Prozent gegenüber 72 Prozent im Vorjahr. Diesen Wert will das Institut bis 2025 auf unter 62,5 Prozent senken. Die Kernkapitalquote (Common Equity Tier 1) der Bank lag bei 13,8 Prozent, ein Anstieg gegenüber 13,5 Prozent im vorangegangenen Quartal, und damit deutlich über dem Zielwert von über 12,5 Prozent.