Die jüngste Akquisition von Peabody Energy, bei der Kohle-Vermögenswerte der Anglo American übernommen werden, wird vornehmlich von US-Investmentbanken und privaten Kreditgebern finanziert. Überraschenderweise schloss sich lediglich ein europäisches Finanzinstitut diesem Team an: die Deutsche Bank. Mit einer zugesicherten Brückenfinanzierung von 2,1 Milliarden US-Dollar, wie aus einem Dokument vom 25. November hervorgeht, sicherte sich Peabody die Mittel für den Erwerb. Zu den Unterstützern dieser Finanzspritze zählen Bereiche von KKR, eine Einheit von Jefferies Financial Group sowie die Deutsche Bank. Interessanterweise ist die Deutsche Bank die einzige, die eine explizite Kohle-Richtlinie veröffentlicht hat. Der Fokus liegt nun auf der Frage, inwiefern diese Finanzierung mit der Ausschluss-Politik der Deutschen Bank vereinbar ist, die thermischen Kohle, genutzt zur Strom- und Wärmeerzeugung, hervorhebt. Die erstandenen Minen von Peabody fördern zum Großteil metallurgische Kohle, die für die Stahlproduktion entscheidend ist. Doch eine der Minen fördert auch thermische Kohle, was Diskussionen über die Einhaltung der Richtlinien auslöst. Ein Sprecher der Deutschen Bank betonte, dass alle Geschäfte im Kohlesektor einer gründlichen Analyse unterzogen werden und vollständig den Ausschlusspolitiken entsprechen. Im Gegensatz dazu kritisieren Klimaaktivisten, dass die Unterscheidung zwischen den Kohlearten letztlich bedeutungslos sei, wenn es um den Umwelteinfluss geht. "Kohle ist Kohle, unabhängig von ihrem Verwendungszweck", so Cynthia Rocamora von der Klimaschutzorganisation Reclaim Finance. Alexandre Claude von DBX Commodities merkelt an, dass metallurgische Kohle mit niedrigerer Qualität regelmäßig im thermischen Markt abgesetzt wird, was 2022 besonders auffiel, als der Krieg in der Ukraine die Preisdynamiken veränderte. Auch Peabodys VP für Investor Relations, Vic Svec, sieht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Kohle der neu erworbenen Minen vornehmlich in Stahlmärkten landen wird.