Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG (DB) hat am Mittwoch den Verkauf des Logistikunternehmens Schenker an die dänische DSV offiziell genehmigt. Durch die Fusion der beiden Firmen entsteht ein neuer globaler Logistikriese mit einem Jahresumsatz von beeindruckenden 43,5 Milliarden US-Dollar. Damit übertrumpft das neugebildete Unternehmen den bisherigen Marktführer Kuehne+Nagel aus der Schweiz, der einen Umsatz von 28,11 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet.
Mit rund 147.000 Beschäftigten an 1.850 Standorten in über 130 Ländern wird der Zusammenschluss auch in puncto Mitarbeiterzahl und globaler Präsenz Maßstäbe setzen. Auch die deutsche Bundesregierung hat am Mittwoch ihre Zustimmung zum Deal gegeben, der – vorbehaltlich weiterer regulatorischer Genehmigungen – bis 2025 abgeschlossen sein soll.
Die Deutsche Bahn hatte sich im September zum Verkauf entschlossen, um sich künftig stärker auf das heimische Personenverkehrsgeschäft zu konzentrieren und gleichzeitig Schulden in Höhe von rund 33,25 Milliarden US-Dollar zu reduzieren. Die nun entstehende kombinierte Logistikinfrastruktur umfasst jährlich 4,3 Millionen Zwanzigfußcontainer-Einheiten, 2,64 Millionen Tonnen Luftfracht und 1,88 Millionen Quadratmeter Lagerfläche in über 60 Ländern.
DSV hat angekündigt, etwa 1,1 Milliarden US-Dollar in Schenker zu investieren. Das 1872 in Wien gegründete Unternehmen ist die jüngste Akquisition von DSV, die bereits andere bedeutende Akquisitionen wie UTi Worldwide aus den USA, Panalpina aus der Schweiz und Kuwaiti Global Integrated Logistics tätigte. DSV setzte sich bei diesem Deal gegen ein privates Investorenkonsortium unter der Leitung von CVC Capital Partners aus New York durch.