Die Deutsche Bahn kann einen bedeutenden Erfolg in ihrer Infrastrukturpolitik vermelden: Im zu Ende gehenden Jahr wurden beeindruckende 17 Milliarden Euro in Schienen, Bahnhöfe und weitere Infrastrukturkomponenten investiert. Philipp Nagl, Leiter der Bahn-Infrastrukturgesellschaft InfraGo, spricht von einem Wendepunkt, der dringend notwendig war. Solche Investitionsvolumina ins Schienennetz habe es seit Jahren nicht gegeben, unterstreicht Nagl gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.
Besonders bemerkenswert ist, dass der seit Jahren bestehende Investitionsrückstau erstmals nicht weiter anwächst. Laut Nagl wird ein Punkt erreicht, an dem die Infrastruktur nicht weiter überaltert. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Herausforderung vollständig gelöst ist. Die DB benötigt in den kommenden Jahren weiterhin ähnliche Summen vom Bund, um die angestrebte Verbesserung der Infrastruktur nachhaltig zu sichern.
Für die kommenden zwei bis drei Jahre ist geplant, auf diesem Investmentniveau zu bleiben. Die Wirkung wird spürbar sein, indem die Störanfälligkeit des Zugverkehrs merklich sinkt und die Qualität des Netzes steigt. Nagl betont, dass der momentane Zustand bereits als Erfolg zu werten ist, auch wenn es bisher nur gelungen ist, eine Verschlechterung zu verhindern. Der Weg aus dem „Keller“ hat begonnen.
Insgesamt stellte der Bund der DB in diesem Jahr knapp 16,9 Milliarden Euro für infrastrukturelle Belange bereit, eine signifikante Erhöhung im Vergleich zu den Vorjahren. Dennoch bleibt die künftige finanzielle Ausstattung der Bahn ungewiss, besonders angesichts der politischen Entwicklungen nach der Ampel-Koalition.
Die Modernisierungsmaßnahmen erstrecken sich unter anderem auf 1.851 erneuerte Weichen und 1.940 Kilometer neu verlegte Gleise. Überdies fanden Bauarbeiten an 872 Bahnhöfen statt, die zu Verbesserungen wie neuen Aufzügen und Wetterschutzhäuschen führten. Hervorzuheben ist die Umgestaltung von 113 Bahnhöfen zu sogenannten Zukunftsbahnhöfen.
Ein zentrales Projekt war die Sanierung der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim, die zu einer fünfmonatigen Vollsperrung führte. Bis 2030 sollen zusätzlich 40 Korridore dieser Art umfassend modernisiert werden. Bei all diesen Bestrebungen soll die Deutsche Bahn-Tochtergesellschaft InfraGo eine wichtige Rolle spielen, indem sie wirtschaftliche und gemeinwohlorientierte Zielsetzungen harmonisiert.