Die Deutsche Bahn hat großangelegte Sanierungen auf wichtigen Strecken initiiert, um das Zuverlässigkeitsproblem anzugehen und die Pünktlichkeit zu steigern. Doch die Union zeigt sich skeptisch und plant, im Falle eines Wahlsiegs die Maßnahmen kritisch zu prüfen. Der stellvertretende Fraktionschef Ulrich Lange (CSU) kritisierte die sogenannten Generalsanierungen als unzureichend, da wesentliche Bauwerke wie Brücken nicht umfassend berücksichtigt werden. Er plant, jede Sanierung einzeln zu bewerten und sicherzustellen, dass keine "Mogelpackungen" zum Einsatz kommen. Die Deutsche Bahn verfolgt mit den Sanierungen unter Verkehrsminister Volker Wissing (parteilos) einen weitreichenden Plan zur Modernisierung über 40 vielbefahrener Streckenkorridore. Dabei sollen nicht nur Gleise und Bahnhöfe, sondern auch die digitale Infrastruktur umfassend erneuert werden. Ein Pilotprojekt auf der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim demonstrierte das Potenzial dieser Sanierungen, die in fünf Monaten abgeschlossen werden konnten. Die nächste Bauphase startet auf der Strecke zwischen Berlin und Hamburg. Dennoch sieht die Union die Finanzierungslösungen skeptisch. Volker Wissing schlug einen Infrastrukturfonds vor, der Investitionen in Schienen und Straßen unterstützen soll, was Lange ablehnt. Er fordert stattdessen spezifische Finanzierungskreisläufe für jeden Verkehrsträger, um Klarheit und Fairness zu gewährleisten. Dies würde die Verwendung von Straßeneinnahmen für Schienenprojekte verhindern. Kritik an der Haltung der Union kommt von Detlef Müller (SPD), der die Position als Gefahr für die Zukunft der Infrastruktur ansieht und politische Manöver beklagt, die Unsicherheiten für die Bauindustrie schaffen.