02. Januar, 2025

Wirtschaft

Deutsche Bahn markiert Wendepunkt durch Rekordinvestitionen in die Infrastruktur

Deutsche Bahn markiert Wendepunkt durch Rekordinvestitionen in die Infrastruktur

Die Deutsche Bahn hat im ablaufenden Jahr mit Investitionen von knapp 17 Milliarden Euro in Schienen, Bahnhöfe und weitere Infrastrukturbereiche einen entscheidenden Meilenstein gesetzt. Laut Philipp Nagl, dem Chef der neu gegründeten Bahn-Infrastrukturgesellschaft InfraGo, sei in dieser Dimension seit Jahren nicht mehr ins Schienennetz investiert worden. Diese beispiellose Finanzierung markiere den notwendigen Wendepunkt für die Infrastruktur.

Erstmals stagniert der wachsende Investitionsrückstau, wie Nagl betont. Das Ziel sei, die weitere Überalterung der Infrastruktur zu verhindern. Nagl hob hervor, dass auch in den nächsten Jahren ein ähnliches Investitionsniveau nötig bleibt, um die Qualität des Netzwerks nachhaltig zu verbessern. Derzeit sei der Fortschritt jedoch erst in einer frühen Phase. "Erstmal wird es nicht weiter schlechter, und das ist schon ein Erfolg", so Nagl. Nach Jahren des Rückschritts sei der jetzige Kurswechsel dringend nötig.

Der Bund stellte der Deutschen Bahn in diesem Jahr rund 16,9 Milliarden Euro zur Verfügung, eine deutliche Steigerung im Vergleich zu den Vorjahren, in denen oft weniger als 10 Milliarden Euro bereitstanden. Unklar bleibt, wie viel Mittel die Bahn in den kommenden Jahren erhält, insbesondere nach der Neuwahl des Bundestags im Februar.

Michaela Engelmeier, Vorsitzende des Sozialverbands Deutschland, begrüßt die ernsthaften Modernisierungsbemühungen der Bahn als positives Signal für den klimafreundlichen Verkehr. Die fortgeführte Modernisierung müsse jedoch konsequent fortgesetzt werden, um den Schienenverkehr als Rückgrat einer klimafreundlichen Mobilität zu stärken.

Die Deutsche Bahn berichtet zudem von signifikanten Fortschritten: 1.851 Weichen wurden erneuert, 1.940 Kilometer Gleise verlegt und an 872 Bahnhöfen gebaut. Zu den signifikanten Projekten gehört die Generalsanierung der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim, die zur Erneuerung für mehrere Monate gesperrt wurde. Diese Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Plans, bis 2030 insgesamt 40 wichtige Korridore zu sanieren.

Die InfraGo soll neben wirtschaftlichen Zielen auch gemeinwohlorientierte Aspekte verfolgen, um dem Gewinndruck zu entkommen. Allerdings äußerten Güterbahnen Kritik und bezeichneten die getroffenen Maßnahmen als unzureichend, da die Qualität im Betriebsablauf 2024 weiter gesunken sei. Sie fordern eine strukturelle Unabhängigkeit der Schieneninfrastruktur-Unternehmen vom DB-Konzern.