Das jüngste Vorhaben der Deutschen Bahn, die weißen Ankunftspläne an den Bahnhöfen zu entfernen, stößt auf so viel Kritik, dass der Konzern inzwischen entschieden hat, die Pläne doch beizubehalten. Diese Entscheidung wurde nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur mittlerweile bestätigt. Ursprünglich hatte die "Bild"-Zeitung von dem geplanten Abbau berichtet.
Noch jüngst hatte das Unternehmen bekanntgegeben, dass die Ankunftspläne ab dem 15. Dezember nicht mehr an den Bahnhöfen aufgehängt werden sollten. Der Grund: Reisende würden Echtzeitinformationen bevorzugen, die über Monitore und digitale Anzeiger am zuverlässigsten zu bekommen seien. Unter den Argumenten für den Schritt zählte auch der große Aufwand, der mit der Pflege und dem Druck der Pläne verbunden sei. Die gedruckten Abfahrtspläne sollten allerdings von dieser Maßnahme ausgenommen bleiben.
Jedoch hagelte es Kritik von verschiedenen Sozial- und Fahrgastverbänden. Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbands VdK, warnte vor einer Verschärfung des „Gefühls des Abgehängtseins“, das besonders bei Menschen ohne dauerhaften digitalen Zugang zu spüren sei – wie Seniorinnen und Senioren, Menschen mit Behinderungen oder weniger wohlhabenden Personen. Detlef Neuß, Vorsitzender des Fahrgastverbands Pro Bahn, stellte sich ebenfalls gegen den ursprünglichen Plan und betonte, dass viele Menschen es vorziehen, in aller Ruhe gedruckte Fahrpläne zu konsultieren.