Der Fahrgastverband Pro Bahn zeigt sich beunruhigt angesichts der Ankündigung der Deutschen Bahn, die ICE-Verbindungen zwischen Dresden und Leipzig reduzieren zu wollen. Entgegen der Planung, Verbindungen zu streichen, fordert der Verband eine Aufrechterhaltung und Erweiterung der Kapazitäten. Der bestehende Schritt wird als nicht ausreichend für die notwendige Verkehrswende angesehen.
Laut Berichten der 'Sächsischen Zeitung' plant die Deutsche Bahn, ab Mitte Juni die ICE-Spätverbindung zwischen Leipzig und Dresden, mit Ausnahme von Samstagen, zu streichen. Darüber hinaus sollen die Züge künftig nur noch mit einem Zugteil anstelle der bisherigen zwei fahren, was zu einem Verlust von 40 Prozent der Sitzplätze führt. Ursache hierfür ist das Ausscheiden einer älteren ICE-Baureihe, die auch auf der Strecke von Dresden nach Frankfurt/Main und Wiesbaden eingesetzt wird.
Die Deutsche Bahn argumentiert hingegen, dass das Angebot nach wie vor ausreichend sei, da viele Sitzplätze derzeit ungenutzt blieben. Zukünftig sollen auf den meisten betroffenen Verbindungen andere Zugmodelle eingesetzt werden, was nur geringfügige Anpassungen im Fahrplan erfordere.
Pro Bahn bewertet diese Änderungen als 'Hiobsbotschaft' für Dresden und seine Umgebung. Der Eindruck werde erweckt, als ob der Osten passend zum 35. Jahrestag der Deutschen Einheit abgehängt würde, bemängelt Pro-Bahn-Referent Michael Koch. Auch die Grünen im sächsischen Landtag lehnen die Pläne als unzumutbar ab, so fordert Katja Meier, verkehrspolitische Sprecherin, die Beibehaltung des bisherigen Angebots.