Die Deutsche Bahn hat trotz eines beachtlichen Verlustes von rund 1,8 Milliarden Euro im vergangenen Jahr eine Verbesserung ihrer finanziellen Lage erzielt. Diese Summe stellt eine Reduzierung des Defizits um knapp eine Milliarde Euro im Vergleich zum Vorjahr dar. Die Hauptursache für das verbesserte Ergebnis liegt in den Ausgleichszahlungen des Bundes für Instandhaltungsarbeiten, die die Bahn vorfinanziert hatte. Der um die Inflation bereinigte operative Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) belief sich auf etwa 333 Millionen Euro – eine signifikante Verbesserung um rund 1,8 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr. Dennoch bleibt das Unternehmen in den roten Zahlen, was größtenteils auf den Verkauf der ehemaligen Logistik-Tochter DB Schenker an DSV aus Dänemark zurückzuführen ist. Diese Sparte trug bisher erheblich zur Verbesserung der Konzernbilanz bei und erzielte 2024 allein ein operatives Plus von etwa einer Milliarde Euro. Der Verkaufsabschluss für diese Transaktion wird in diesem Jahr erwartet, und die Einnahmen in Höhe von rund 14,3 Milliarden Euro sollen in den Abbau der Schulden des Konzerns investiert werden. Bereits im letzten Jahr sanken die Verbindlichkeiten um 1,4 Milliarden auf 32,6 Milliarden Euro. Das Ziel bis 2027 ist eine Reduzierung auf rund 26 bis 28 Milliarden Euro. Konzernchef Richard Lutz beschreibt die aktuelle Lage der Deutschen Bahn als 'größte Krise seit der Bahnreform'. Die Pünktlichkeit der Fernzüge erreichte mit nur 62,5 Prozent ihren bisherigen Tiefpunkt. Marode Infrastrukturen und ein überlastetes Schienennetz sind weitere Herausforderungen. Zur Bewältigung dieser Probleme hat die Bahn ein umfassendes Sanierungsprogramm initiiert, das Betrieb, Infrastruktur und Finanzen adressiert. Teil dieses Programms ist ein deutlicher Stellenabbau, insbesondere in der Verwaltung, der bis 2027 rund 10.000 Arbeitsplätze betreffen wird. Ziel ist es, die Pünktlichkeit im Fernverkehr bis 2027 auf 75 bis 80 Prozent zu steigern. Operativ schwarze Zahlen möchte die Bahn bereits dieses Jahr wieder schreiben, um den Kurswechsel zu festigen und die Krise zu überwinden.
Wirtschaft
Deutsche Bahn: Kurskorrektur trotz Milliardenverlusten im Fokus
