22. April, 2025

Wirtschaft

Deutsche Bahn in der Krise - Langfristige Sanierungsmaßnahmen geplant

Die Deutsche Bahn sieht sich derzeit erheblichen Herausforderungen gegenüber, die sowohl die Pünktlichkeit der Züge als auch den Zustand des Schienennetzes betreffen. Diese Probleme stellen eine Belastung für Pendler und Bahnreisende dar. Hochrangige Vertreter der Union und SPD warnen die Nutzerschaft vor einer anhaltend problematischen Fahrplansituation. Isabel Cademartori, verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, betont, dass signifikante Verbesserungen in Bezug auf die Zuverlässigkeit und Kapazität der Bahn weiterhin Zeit erfordern werden. Sie erklärt, dass jegliche gegenteilige Behauptung als Täuschung anzusehen wäre.

Obwohl im vergangenen Jahr milliardenschwere Investitionen den Verfall des Schienennetzes zumindest verlangsamen konnten, ist laut Ulrich Lange von der CSU eine wirkliche Kurskorrektur erst in einigen Jahren zu erwarten. Er spricht offen von den notwendigen Baustellen, die in der Zwischenzeit negative Auswirkungen auf die Pünktlichkeit der Züge haben könnten. Dennoch war die Eindämmung des Verfallsprozesses im Vorjahr ein begrüßenswerter Fortschritt, auch wenn der Gesamtzustand des Schienennetzes weiterhin als besorgniserregend wahrgenommen wird.

Die Vorgängerregierung hatte bereits umfangreiche Sanierungspläne angestoßen, die darauf abzielen, bis Anfang der 2030er Jahre mehr als 40 zentrale Schienenkorridore zu modernisieren. Doch jüngste Entwicklungen in der zeitlichen Planung dieser Projekte deuten auf mögliche Verzögerungen hin; dies ergibt sich aus einer Analyse interner Dokumente der Deutschen Bahn. Insbesondere die Sanierung von Korridoren, die erst nach 2027 realisiert werden sollten, könnte von diesen Verzögerungen betroffen sein.

Vor diesem Hintergrund wird die Einrichtung eines langfristig orientierten Eisenbahninfrastrukturfonds als potenzielle Lösung diskutiert, um flexible und nachhaltige Finanzierungsmodelle zu etablieren. Ulrich Lange signalisiert, dass der Fonds durch Einnahmen aus Trassenpreisen sowie durch Sondervermögen gespeist werden soll. Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, fordert indes die Bundesregierung auf, rasch zu handeln, um den Bahnkunden zeitnah Klarheit und Planungssicherheit zu bieten. Die Lage erfordert entschlossenes Handeln, damit das Vertrauen der Reisenden in die Deutsche Bahn langfristig wiederhergestellt werden kann.