09. März, 2025

Wirtschaft

Deutsche Bahn: Anstieg von Entschädigungszahlungen durch Verspätungen

Deutsche Bahn: Anstieg von Entschädigungszahlungen durch Verspätungen

Die Deutsche Bahn hat im letzten Jahr deutlich mehr Entschädigungen für Verspätungen und Zugausfälle an ihre Kunden ausgezahlt. Der Konzern berichtete, dass fast 197 Millionen Euro an betroffene Reisende erstattet wurden. Rund 6,9 Millionen Entschädigungsanträge seien bei den Servicecentern eingereicht worden, wie das staatseigene Unternehmen in Berlin bekanntgab. Zum Vergleich: Im Jahr 2023 bearbeitete die Bahn 5,6 Millionen Anträge und zahlte 132,8 Millionen Euro aus.

Ein Sprecher der Bahn betonte gegenüber der "Bild am Sonntag": "Bei Verspätungen leisten wir Entschädigungen unverzüglich." Er erklärte weiter, dass 80 Prozent der Verspätungen im Jahr 2024 auf die überlastete und sanierungsbedürftige Infrastruktur zurückzuführen seien.

Die Pünktlichkeitsstatistik des Unternehmens zeigt, dass über ein Drittel der Fernzüge der Deutschen Bahn im vergangenen Jahr verspätet war. Konkret erreichten 37,5 Prozent der Züge ihre Halte mit einer Verspätung von mehr als fünf Minuten und 59 Sekunden, während 62,5 Prozent der ICE- und IC-Züge pünktlich waren. Dies ist der höchste Wert der Unpünktlichkeit seit mindestens 21 Jahren.

Ein Lichtblick scheint das umfassende Sanierungsprogramm der Bahn zu bieten, das bis 2030 die grundlegende Sanierung von 41 stark frequentierten Korridoren vorsieht. Der Startschuss fiel 2024 mit dem Abschnitt zwischen Frankfurt und Mannheim, besser bekannt als Riedbahn. Die Generalsanierungen zielen darauf ab, die Pünktlichkeit der Züge signifikant zu verbessern. Bis Ende 2027 plant die Deutsche Bahn, die Pünktlichkeitsrate der ICE- und IC-Züge auf 75 bis 80 Prozent zu steigern.