Die deutschen Autozulieferer sehen sich in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld und halten sich zunehmend mit Investitionen zurück. Eine aktuelle Umfrage des Verbands der Automobilindustrie (VDA) zeigt, dass etwa 75 Prozent der Unternehmen planen, ihre Investitionen in Deutschland zu verschieben, zu verlagern oder komplett zu streichen – ein Anstieg von sechs Prozentpunkten im Vergleich zum Oktober des vergangenen Jahres.
Angesichts stagnierender Marktaussichten in Deutschland und Europa erwägen fast 30 Prozent der Unternehmen, ihre Investitionen ins Ausland zu verlagern. Der VDA unterstreicht, dass das Wachstum im Automobilmarkt derzeit andernorts stattfindet, weshalb Erweiterungsinvestitionen hierzulande nicht notwendig erscheinen. Zudem kündigen 14 Prozent der befragten Unternehmen an, ganz auf neue Investitionen zu verzichten.
Die Hauptbelastungen für die Branche sind laut Umfrage hohe Arbeitskosten und nach wie vor hohe Energiepreise. Mehr als die Hälfte der Firmen geben zudem an, dass die niedrigen Absatzerwartungen in Deutschland und Europa ihre Investitionsentscheidungen erheblich beeinflussen.
Erhebliche Sorgen bereitet den Unternehmen auch die US-Zollpolitik unter der Regierung von Donald Trump. Beunruhigende 86 Prozent der Befragten befürchten, dass die von den USA verhängten Zölle gegen zahlreiche Staaten auch ihre Geschäfte betreffen könnten. Vor diesem Hintergrund betont der VDA die dringende Notwendigkeit für weniger Bürokratie und niedrigere Unternehmenssteuern in Deutschland. VDA-Präsidentin Hildegard Müller fordert ein ambitioniertes Programm zur Verbesserung der Standortattraktivität und Wettbewerbsfähigkeit, das durch konkrete Reformen unterstützt werden soll.
Die Erhebung erfolgte zwischen dem 11. und 26. Februar und umfasste rund 150 Automobilzulieferer sowie mittelständisch geprägte Hersteller von Anhängern, Aufbauten und Bussen.