18. September, 2024

Wirtschaft

Deutsche Autoindustrie drängt auf schnellere Überprüfung der EU-Klimaziele

Deutsche Autoindustrie drängt auf schnellere Überprüfung der EU-Klimaziele

Die Europäische Kommission sieht sich zunehmendem Druck aus der deutschen Autoindustrie ausgesetzt. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) fordert, dass die geplante Überprüfung der EU-Klimavorgaben für neu zugelassene Fahrzeuge von 2026 auf das kommende Jahr vorgezogen wird. Der VDA argumentiert, dass effektiver Klimaschutz im Verkehr nur möglich sei, wenn die notwendige Ladeinfrastruktur parallel dazu entwickelt werde.

Die europäische Autoindustrie steht vor erheblichen Herausforderungen bei der Einhaltung der bestehenden CO2-Grenzwerte. Diese sogenannten Flottengrenzwerte definieren den maximal zulässigen durchschnittlichen CO2-Ausstoß neuer Fahrzeuge in der EU für ein Jahr. Der aktuelle Grenzwert von 95 Gramm CO2 pro Kilometer soll bis 2025 auf 93,6 Gramm und bis 2030 auf 49,5 Gramm gesenkt werden. Eine Nichteinhaltung dieser Vorgaben würde zu empfindlichen Geldstrafen für die Hersteller führen.

Ein zentrales Problem ist, dass die Nachfrage nach Elektromobilität in Europa hinter den Erwartungen zurückbleibt, was die Erreichbarkeit der Klimaziele erschwert. Dies zeigt sich exemplarisch bei Volkswagen, dem größten Autobauer Europas. VW hat kürzlich angekündigt, angesichts der angespannten Situation seine Sparpläne zu verschärfen und Schließungen von Werken sowie Entlassungen nicht mehr auszuschließen. Auch die langjährige Beschäftigungssicherung, die seit 1994 gültig war, wurde aufgekündigt.

Hans Dieter Pötsch, Aufsichtsratschef von VW, hat die EU-Grenzwerte scharf kritisiert und gefordert, diese zu lockern. Pötsch moniert, dass die Politik Vorgaben gemacht habe, ohne dass die erforderliche Infrastruktur vorhanden sei und ohne Berücksichtigung der Kundenakzeptanz.