18. September, 2024

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Deutsche Autoaktien im Krisenmodus – wie nutze ich die Krise für mein Portfolio?

BMW, Volkswagen und Continental kämpfen mit Gewinnwarnungen, Rückrufen und möglichen Werksschließungen. Doch genau jetzt sehen Analysten großes Potenzial. Welche deutschen Autoaktien jetzt besonders günstig sind.

Deutsche Autoaktien im Krisenmodus – wie nutze ich die Krise für mein Portfolio?
Trotz starker Kursverluste liegt das Kurspotenzial bei deutschen Autoaktien wie VW, BMW und Continental laut Analysten zwischen 33 und 58 Prozent. Doch die Risiken des Strukturwandels bleiben hoch.

Die Krise hat die Autobranche fest im Griff

Rückruf bei BMW, mögliche Werksschließungen bei Volkswagen, Qualitätsprobleme bei Continental – der deutsche Automobilsektor hat schon bessere Tage gesehen.

Die Aktien der Branchenriesen stehen massiv unter Druck, und die Stimmung ist auf dem Tiefpunkt. Dabei reden wir hier nicht nur über eine kurzfristige Krise, sondern über den grundlegenden Wandel der Automobilindustrie.

Verbrennungsmotoren haben ausgedient, die Elektromobilität rückt immer weiter in den Fokus, und die Konkurrenz aus den USA und China schläft nicht.

Die Kurse von BMW, Volkswagen und Co. spiegeln diese Unsicherheit wider. Doch inmitten des Trubels wittern Analysten eine Chance: Sie sprechen von massiven Kursabschlägen, die für Anleger zum Schnäppchen werden könnten.

BMW droht Milliardenverlust: Bremssystem in der Kritik
BMW kämpft mit massiven Problemen am Bremssystem und schwächelnden Absatzzahlen in China. Der Münchner Autobauer korrigiert seine Prognose drastisch nach unten – mehr als 1,5 Millionen Fahrzeuge sind betroffen.

BMW unter Druck – Der Rückruf von 1,5 Millionen Fahrzeugen wegen fehlerhafter Bremsen belastet den Münchener Autobauer schwer. Analysten sehen dennoch ein Kurspotenzial von bis zu 33 Prozent.

BMW: Rückrufe und Gewinnwarnungen – Zeit zu kaufen?

BMW steht im Rampenlicht – leider aus den falschen Gründen. Der Autobauer musste 1,5 Millionen Fahrzeuge wegen fehlerhafter Bremsen zurückrufen. Dazu kommen schwache Verkaufszahlen in China, die dem Unternehmen die erste Gewinnwarnung seit langer Zeit bescherten. Das Ergebnis: Ein Kurssturz, der die Aktie deutlich unter ihren Wert drückte.

Quelle: Eulerpool

Doch genau hier sehen viele Experten Potenzial. Die Rückrufe sind zwar schmerzhaft, aber einmalig. Die Substanz des Unternehmens bleibt bestehen.

Rund 40 Prozent der Analysten empfehlen derzeit den Kauf der BMW-Aktie. Kurspotenzial: knapp 33 Prozent. Wenn BMW die Krise überwunden hat, könnte die Aktie schnell wieder Boden gutmachen.

Krisenmodus bei VW: Wie wahrscheinlich sind harte Einschnitte?
Angesichts sinkender Verkaufszahlen und hoher Kosten plant VW drastische Maßnahmen, die sogar Werksschließungen einschließen könnten.

Volkswagen: Ein Konzern auf dem Prüfstand – Rückrufe in den USA, das Ende der Beschäftigungssicherung und drohende Werksschließungen lassen den einstigen Weltmarktführer schwanken. Trotzdem sehen Analysten Chancen auf einen Turnaround.

Volkswagen: Abwärtssog oder Wende?

Volkswagen, der Gigant aus Wolfsburg, hat schon bessere Zeiten gesehen. Der Konzern steckt mitten in einem Umbruch, doch der Weg ist steinig.

Rückrufe für das Elektrofahrzeug ID.4 in den USA und das Ende der Beschäftigungssicherung in Deutschland treiben den Aktienkurs auf ein Rekordtief. Die Börse bewertet den Konzern mittlerweile zu einem Drittel seines Buchwerts.

Quelle: Eulerpool

Klingt dramatisch, oder? Aber das eröffnet Chancen. Zwei Drittel der Analysten sind optimistisch und sehen die Aktie als Kaufkandidat. Ihr Fazit: VW könnte einen ähnlichen Turnaround schaffen wie in den 90ern, als man sich ebenfalls aus einer Krise befreien musste. Wer jetzt einsteigt, könnte bei einem Kursanstieg von 58 Prozent ordentlich profitieren.

Continental schrumpft: Autokrise frisst Umsatz
“Mit sinkenden Erwartungen an die globale Autoproduktion passt Continental seine Umsatzprognose nach unten an, trotz steigender Gewinne.”

Continental auf wackligen Beinen – Die Zuliefersparte schwächelt, und die fehlerhaften Bremssysteme belasten zusätzlich. Die Frage bleibt: Kann Continental die Kurve kriegen?

Continental: Mehr als nur defekte Bremsen?

Für den Autozulieferer Continental sieht es düster aus. Die Bremsen, die bei BMW den Rückruf ausgelöst haben, stammen von den Hannoveranern. Das allein ist schon ein Problem, doch dazu kommt, dass die gesamte Autosparte schwächelt. Continental plant, diese Sparte abzuspalten – aber wird das reichen?

Quelle: Eulerpool

Analysten sind geteilter Meinung. Während einige die Aktie nach dem Einbruch als Kaufchance sehen, bleibt das Researchhaus Bernstein skeptisch und stuft Continental als „Underperformer“ ein. Das Kurspotenzial liegt laut Experten bei etwa 40 Prozent, aber die Unsicherheiten überwiegen.

Die kleinen Gewinner: Zulieferer im Aufwind

Während die großen Autobauer schwächeln, gibt es im Schatten der Giganten kleine Unternehmen, die Analysten hohe Gewinne zutrauen.

Zulieferer wie ElringKlinger und Knaus Tabbert könnten sich als die heimlichen Gewinner der Krise erweisen. Experten sehen hier Kurssprünge von bis zu 96 Prozent – mit entsprechendem Risiko.

ElringKlinger, ein Spezialist für Dichtungen, und Grammer, Hersteller von Fahrzeuginnenausstattungen, sind nur zwei Beispiele. Besonders spannend: Knaus Tabbert, ein Wohnmobilhersteller, dessen Aktie ein Kurspotenzial von 70 Prozent hat.

Quelle: Eulerpool

Diese kleineren Firmen sind zwar volatiler, aber für risikofreudige Anleger könnten sie genau die richtige Mischung aus Risiko und Chance bieten. Die Bewertungen liegen teilweise weit unter dem Buchwert – und sobald sich die Automobilindustrie stabilisiert, könnten diese Aktien durch die Decke gehen.

Quelle: Eulerpool

Krise als Chance?

Ja, die deutsche Autoindustrie steckt in einer massiven Umbruchphase. Rückrufe, schwache Verkäufe und strukturelle Probleme machen den großen Konzernen das Leben schwer.

Doch gerade in solchen Zeiten lohnt sich oft der Blick auf die Fundamentaldaten. Analysten sehen in vielen Autoaktien deutliches Potenzial – vor allem, weil die aktuellen Kurse weit unter dem eigentlichen Wert der Unternehmen liegen.