31. Januar, 2025

Wirtschaft

Deutsche Arbeitslosenzahlen: Die knappe Gratwanderung unter der Drei-Millionen-Schwelle

Deutsche Arbeitslosenzahlen: Die knappe Gratwanderung unter der Drei-Millionen-Schwelle

Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist zu Jahresbeginn merklich angestiegen, allerdings wurde die psychologisch bedeutsame Marke von drei Millionen nicht überschritten. Laut der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg lag die Anzahl der Arbeitslosen im Januar bei 2,993 Millionen, was einem Zuwachs um 186.000 Personen im Vergleich zum Dezember entspricht. Die Vorsitzende der Bundesagentur, Andrea Nahles, zeigte sich zuversichtlich, dass die Drei-Millionen-Grenze auch im restlichen Winter nicht erreicht werden wird. Dennoch erhöhte sich die Arbeitslosenquote gegenüber Dezember auf 6,4 Prozent, und im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Arbeitslosen um 187.000.

Der aktuelle Arbeitsmarkt ist von einer Kombination aus konjunktureller Schwäche und strukturellen Herausforderungen betroffen, vor allem im Bereich der industriellen Transformation. Andrea Nahles forderte politische Anreize, um dem entgegenzuwirken. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil betonte die Bedeutung des „Made in Germany“-Bonus, der auf die Förderung privatwirtschaftlicher Investitionen und die Senkung der Energiepreise abzielt. Gleichzeitig lenkten Arbeitgebervertreter wie Rainer Dulger den Fokus auf die Notwendigkeit, Bürokratie abzubauen.

Trotz der alarmierenden Zahlen gibt es auch positive Entwicklungen: die Integration von Ukrainerinnen und Ukrainern in den deutschen Arbeitsmarkt läuft erfolgreich. Der Zuwachs an Beschäftigung ist vornehmlich auf Menschen aus Nicht-EU-Staaten zurückzuführen.

Das saisonale Ansteigen der Arbeitslosigkeit im Januar wird hauptsächlich durch das Ende vieler befristeter Arbeitsverträge und wetterabhängiger Beschäftigungen verursacht. Für den Februar wird jedoch eine Stabilisierung erwartet, ehe im März die übliche Frühjahrsbelebung eintreten könnte. Kurzarbeit ist zuletzt deutlich gestiegen, während die Nachfrage nach Arbeitskräften rückläufig ist. Freie Stellen sind um 66.000 im Vergleich zum Vorjahr gesunken, was die Schwierigkeiten für Arbeitssuchende verschärft.