11. Dezember, 2024

Wirtschaft

Deutsch-Ukrainischer Wirtschaftsaustausch auf Rekordniveau

Deutsch-Ukrainischer Wirtschaftsaustausch auf Rekordniveau

Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und der Ukraine erfahren trotz anhaltender Kriegswirren einen bemerkenswerten Aufschwung. Bundeskanzler Olaf Scholz appellierte an die deutsche Wirtschaft, verstärkt in die Ukraine zu investieren, und hob das Potenzial für die wirtschaftliche Zukunft als künftiges EU-Mitglied hervor. Auf einem Deutsch-Ukrainischen Wirtschaftsforum in Berlin verwies Scholz auf die vorhandenen Entwicklungschancen und Wachstumsraten, die im Vergleich zu anderen mittel- und osteuropäischen Ländern beeindruckend sein könnten.

Ukrainischer Ministerpräsident Denys Schmyhal betonte die Bedeutung einer vertieften Zusammenarbeit in den Innovationsfeldern digitale Technologien, Agrarwirtschaft, Verteidigung und Energie. Besonders im Rüstungssektor ist die Bindung zwischen beiden Ländern stark, was Schmyhal zufolge einer engen Kooperation und gemeinsamen Unternehmensprojekten zu verdanken ist.

Scholz versicherte die fortgesetzte Unterstützung Deutschlands und verkündete umfangreiche Winterhilfen in Höhe von 70 Millionen Euro, um die Energieinfrastruktur der Ukraine zu stärken. Obgleich Russland unter der Führung von Wladimir Putin weiterhin Attacken auf die wirtschaftlichen Strukturen der Ukraine verübt, zeigt diese Resilienz.

Das Handelsvolumen zwischen beiden Ländern erreichte 2023 einen Rekordwert von über zwölf Milliarden Euro, berichtet Peter Adrian von der DIHK. Diese Dynamik eröffnet deutschen Firmen die Gelegenheit, sich im Wiederaufbau der Ukraine zu engagieren, insbesondere in den Bereichen Energiesektor und technologische Modernisierung. Der Export deutscher Waren in die Ukraine belief sich auf 6,9 Milliarden Euro, während die Importe vor allem Agrarprodukte und Fahrzeugteile umfassten.

Die schnell wachsende ukrainische Rüstungsindustrie, die bereits über 300.000 Beschäftigte zählt, wird weiter Fahrt aufnehmen. Bedeutende Kooperationsprojekte umfassen die Instandhaltung von Rüstungstechnik und die Produktion von Panzern und Luftabwehrsystemen. Schmyhal erwähnte auch das Potenzial der Ukraine als Europas 'Gasspeicher', mit enormen Kapazitäten von über 30 Milliarden Kubikmetern.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sieht eine große Chance für eine blühende wirtschaftliche Partnerschaft nach dem Krieg, hebt jedoch hervor, dass sowohl die Ukraine als auch die EU noch bedeutende Reformschritte unternehmen müssen, darunter die Bekämpfung der Korruption. Die Umgestaltung der europäischen Agrarförderpolitik stellt einen weiteren notwendigen Schritt zur Integration dar, sollte jedoch das langfristige Ziel einer EU-Mitgliedschaft der Ukraine nicht im Wege stehen.