08. Oktober, 2024

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Deutsch-französische Debatte über Atom-Schrottschmelzanlage in Fessenheim

Deutsch-französische Debatte über Atom-Schrottschmelzanlage in Fessenheim

In der grenznahen Region Elsass, Frankreich, sorgt der Plan, eine Schmelzanlage für schwach radioaktiv belasteten Metallschrott in Fessenheim zu errichten, für intensive Diskussionen. Laut Jean-Louis Laure, Präsident der unabhängigen Anhörungskommission, wird großer Wert auf die Einbeziehung deutscher Bürger und Institutionen gelegt. Die öffentliche Beteiligung, organisiert von der Nationalen Kommission für öffentliche Debatten (CNDP), beginnt diesen Donnerstag und läuft bis zum 7. Februar kommenden Jahres. Ziel ist es, die Meinungen der Interessierten einzuholen und in einem umfassenden Bericht zusammenzufassen.

Der französische Energiekonzern EDF, Betreiber des stillgelegten Atomkraftwerks in Fessenheim, plant den Bau dieser Anlage auf einem bisher ungenutzten Gelände ab 2027. Trotz klarer Ablehnung durch die baden-württembergische Landesregierung und das Regierungspräsidium Freiburg liegt die endgültige Entscheidung bei den französischen Behörden. Bemerkenswert ist, dass das Projekt zahlreiche Genehmigungshürden in Frankreich überwinden muss, darunter besonders strenge Umweltauflagen.

EDF plant, rund 450 Millionen Euro in das Projekt zu investieren. Ab 2031 könnten bis zu 500.000 Tonnen Metalle recycelt werden, darunter Teile aus stillgelegten Atomkraftwerken. Material könnte auch aus europäischen Nachbarländern angeliefert werden. EDF-Manager Laurent Jarry betont die rigorose Kontrolle, die jedes Produktionsstadium durchlaufen wird, um die Sicherheit des Endprodukts zu gewährleisten.

Während das Vorhaben auf beiden Seiten des Rheins kritisiert wird, setzt Frankreich weiterhin auf Atomkraft, um seine Klimaziele zu erreichen. Präsident Emmanuel Macron hat den Willen verkündet, den Atomsektor zu stärken. Das Atomkraftwerk in Fessenheim, das 2020 stillgelegt wurde, steht vor dem Abriss, der im Jahr 2026 beginnen soll.