Der deutsche Handelsüberschuss mit den Vereinigten Staaten bewegt sich auf ein Rekordhoch zu, genau bevor der gewählte US-Präsident Donald Trump in das Weiße Haus einzieht. Laut einer Analyse der Daten des Statistischen Bundesamts erreichte der Überschuss in den ersten elf Monaten des Jahres erstaunliche 65 Milliarden Euro, was den bisherigen Allzeitrekord von 63,3 Milliarden Euro für das Gesamtjahr 2023 übertrifft. Jens Südekum vom Düsseldorfer Institut für Wettbewerbsökonomie (DICE) erklärt: „Die deutschen Exporte in die USA haben sich in den letzten Monaten hervorragend entwickelt und befinden sich nun auf einem Rekordniveau.“ Diese Entwicklung könnte jedoch nach der Amtseinführung Trumps am 20. Januar ins Stocken geraten. Der Republikaner hat angekündigt, Zölle von 10 % auf globale Importe zu erheben, um die US-amerikanische Produktion zu fördern. Bereits letzten Monat äußerte er, dass EU-Länder mit weiteren Zöllen rechnen müssen, sollten sie ihre Importe von US-Öl und -Gas nicht erhöhen. Südekum betont: „Kein europäisches Land wird so stark betroffen sein wie Deutschland. Trump wird Handelsbarrieren errichten und von deutschen Industrieunternehmen, insbesondere Automobilherstellern, fordern, ihre Produktion in die USA zu verlagern.“ Die Berechnungen von Reuters zeigen, dass sich die deutschen Exporte in die Staaten in den ersten elf Monaten dieses Jahres um 2,3 % auf 149,9 Milliarden Euro erhöhten. Dies festigt die Position der USA als größten Abnehmer von „Made in Germany“-Waren. Südekum fügt hinzu: „Dies ist auch das Ergebnis des wirtschaftlichen Booms in den USA und der gezielten Offensive der Biden-Administration zur Wiederbelebung der modernen Industrieproduktion in den Staaten.“