15. November, 2024

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Desri-Ausfall setzt Meyer Burger unter Druck: Ein Weiterer Schlag für Schweizer Solarbranche

Desri-Ausfall setzt Meyer Burger unter Druck: Ein Weiterer Schlag für Schweizer Solarbranche

Der angesehene Schweizer Solarmodulhersteller Meyer Burger befindet sich im Aufruhr, nachdem sein größter Kunde, Desri, den bestehenden Rahmenvertrag unerwartet beendet hat. Diese Entwicklung stellt das bereits angeschlagene Unternehmen vor ernsthafte Herausforderungen und wirft einen Schatten auf die laufenden Restrukturierungsbemühungen. Die Zukunft von Meyer Burger steht damit auf dem Spiel, da das Unternehmen im schlechtesten Fall seine Fortführungsgarantie verlieren könnte. Die abrupten Neuigkeiten spiegelten sich umgehend an der Börse wider: Bis zum Mittag fiel der Aktienkurs um dramatische 62 Prozent auf lediglich 45 Rappen, nachdem der Handel zeitweise ausgesetzt war. Verglichen mit einem Vorjahreswert von fast 78 Franken ist die Aktie damit beinahe wertlos geworden, und die aktuelle Marktkapitalisierung des Unternehmens beläuft sich nur noch auf etwa 15 Millionen Franken. Trotz des spürbaren Umsatzrückgangs im ersten Halbjahr 2024 von 96,9 Millionen auf 48,7 Millionen Franken und der schwindenden Liquiditätsreserven von gut 80 Millionen Franken, bleibt Meyer Burger den deutschen Standorten in Thalheim und Hohenstein-Ernstthal treu. Thalheim soll weiterhin als zentraler Versorgungspunkt für Solarzellen dienen, während der Technologiestandort Hohenstein-Ernstthal für innovative Entwicklungen erhalten bleibt. Um die finanziellen Schieflage zu beheben, plant das Unternehmen, seine weltweite Belegschaft von derzeit 1050 auf etwa 850 Mitarbeiter bis Ende 2025 zu reduzieren. Dies beinhaltet einen signifikanten Stellenabbau in Europa, dem jedoch ein Ausbau in den USA gegenüberstehen soll. Ein unabhängiger Restrukturierungsberater wurde beauftragt, um ein Sanierungskonzept zu entwickeln, mit dem Ziel, bis 2026 wieder auf stabilen und profitablen Grund zu kommen. Die Konkurrenz durch günstige Anbieter aus China und die Überkapazitäten auf dem europäischen Solarmarkt setzen Meyer Burger zusätzlich unter Druck. Dies zeigte sich jüngst in Colorado Springs, wo der Bau einer neuen Solarzellenproduktion aufgrund fehlender finanzieller Mittel eingestellt werden musste.