Oppositionsführer Friedrich Merz hat im Bundestag mit deutlichen Angriffen auf Kanzler Olaf Scholz den Wahlkampf eröffnet. Die Regierungskompetenz des Kanzlers stellte der CDU-Chef infrage und warf ihm vor, eine Spaltung des Landes zu fördern. Die Debatte bildet das Finale der kurzlebigen Ampel-Koalition, die Scholz mit der Entlassung seines Finanzministers Christian Lindner beendete. Der Kanzler verteidigte seine Entscheidung als notwendig und betonte die Wichtigkeit von Kompromissen in der Politik. Er sprach sich gegen eine Spaltung der Gesellschaft aus und rief zu Einheit und Investitionen in die Sicherheit auf, ohne andere soziale Bereiche zu vernachlässigen. Nach dem Aus der Ampel plant Scholz bis zur Neuwahl im Februar eine Minderheitsregierung mit den Grünen. Eine neue Dynamik in Form von vier Kanzlerkandidaten verspricht einen spannenden Wahlkampf. Die innerparteilichen Diskussionen bei der SPD, ob Verteidigungsminister Boris Pistorius eine Alternative zu Scholz sein könnte, sind noch nicht abgeschlossen. Die Umfragen deuten derweil auf einen möglichen Vorsprung der Union hin, doch die SPD erinnert an ihre Comeback-Stärke aus der letzten Wahl und hofft auf Fehler der Konkurrenz.