Eine bemerkenswerte Studie der Food Farming and Countryside Commission (FFCC) enthüllt, dass das ungesunde Ernährungssystem des Vereinigten Königreichs jährliche Kosten von 268 Milliarden Pfund verursacht. Diese Zahl umfasst sowohl direkte als auch indirekte Auswirkungen auf die Gesundheit, indem die Ausgaben für Gesundheits- und Sozialpflege, Sozialleistungen, Produktivitätsverluste sowie die menschlichen Konsequenzen chronischer Krankheiten berücksichtigt werden. Der Bericht hebt hervor, dass allein die mit Lebensmitteln verbundenen Kosten chronischer Krankheiten bei erstaunlichen 60 Milliarden Pfund liegen.
Prof. Tim Jackson von der Universität Surrey, der für die Analyse verantwortlich zeichnet, betonte die erschreckenden ökonomischen Dimensionen der Verbindung zwischen Ernährung und Gesundheit. Jackson erläuterte, dass der tatsächliche Preis einer ungesunden Ernährung mehr als das Dreifache dessen ist, was wir tatsächlich für unsere Nahrung ausgeben. Insbesondere die versteckten Kosten, wie der Verlust an wirtschaftlicher Produktivität, seien oft schwer fassbar.
Ultra-verarbeitete Lebensmittel machen inzwischen über die Hälfte der Ernährung britischer Erwachsener und nahezu zwei Drittel der jugendlichen Diäten aus. Der Markt für diese Produkte hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten rapide entwickelt und wird im kommenden Jahr voraussichtlich weiter wachsen.
Der Bericht empfiehlt, das Recht auf gesunde Ernährung gesetzlich zu verankern und die Regulierung der Ernährungsumgebung zu verbessern, um schädlichen Einflüssen entgegenzuwirken. Sue Pritchard, Geschäftsführerin der FFCC, argumentiert, dass die derzeitige Lage nicht nur das Ergebnis einer unzureichenden Finanzierung des nationalen Gesundheitsdienstes sei, sondern vielmehr ein Beweis für das Versagen, die kritischen Zusammenhänge zwischen Ernährung, Landwirtschaft, Gesundheit und Ungleichheiten ernst zu nehmen.
Nicht zuletzt warnt die gemeinnützige Organisation Food Foundation, dass das Lebensmittelumfeld – einschließlich der beworbenen Produkte und Supermarktaktionen – maßgeblich die Ernährungsgewohnheiten beeinflusst und somit Versagensbedingungen schafft.