Der Verbrenner ist tot? Weit gefehlt. Wer auf dem Pariser Autosalon genauer hinsieht, entdeckt etwas Unerwartetes: zwischen all den Elektroautos rollen jede Menge neue Benziner ins Rampenlicht. Klar, die E-Mobilität dominiert die Schlagzeilen – aber die gute alte Verbrennungstechnik feiert gerade eine stille Renaissance.
Volkswagen überrascht mit dem Tayron, einem SUV mit bis zu 193 PS. Ja, richtig gehört: Ein Benziner. Wuchtig, groß, und alles andere als elektrisch. Audi? Bringt den neuen Q5 mit – ebenfalls ein klassischer Verbrenner. Während Elektroautos für die Hersteller Flottenziele und Imagepolitur sind, bleibt der Verbrenner das Arbeitstier, das Geld in die Kassen spült. Warum? Weil er es kann.
Der Markt sagt ja zum Benziner
Während Elektrofahrzeuge überall hochgejubelt werden, sinkt der Absatz von E-Autos. Von Januar bis September hat Volkswagen 14 Prozent weniger Elektrofahrzeuge in Europa verkauft.
Der Hype? Abgekühlt. Der Grund? Elektroautos sind teuer, die Ladeinfrastruktur ausbaufähig, und viele Kunden zögern. Gleichzeitig steigen die Verkaufszahlen für klassische Verbrenner wieder. Keine Überraschung also, dass die Hersteller in Paris auf diese Nachfrage reagieren.
Ein Beispiel: Der Tayron von VW. Groß, wuchtig, mit klassischem Benzinmotor – und genau das, was die Kunden aktuell suchen. Während Elektroautos als Vision der Zukunft gelten, ist der Verbrenner für viele immer noch der verlässliche Begleiter im Alltag.
Hybride – der schlaue Kompromiss
Dann wären da noch die Hybriden. Sie verbinden das Beste aus beiden Welten: ein bisschen Elektro, ein bisschen Benzin. Für die Hersteller ein kluger Schachzug, denn mit ihnen lassen sich die strengen EU-Flottenziele leichter erreichen. Und die Kunden? Die genießen die Flexibilität und fühlen sich gut, weil sie zumindest ein bisschen umweltfreundlich unterwegs sind.
Volkswagen und Audi haben längst verstanden, dass der Weg zur Elektromobilität eine Übergangszeit braucht. Also kommen Hybride als „Brückentechnologie“ zum Einsatz. Sie senken den CO₂-Ausstoß und schaffen Raum für weitere Verbrennerverkäufe. Ein raffinierter Schachzug.
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Der Preis entscheidet
Natürlich gibt es auf der Messe auch Elektroautos zu sehen – keine Frage. Volkswagen senkt den Preis seines elektrischen ID.3 auf unter 30.000 Euro. Klarer Punkt: Die Hersteller wissen, dass sie an den Stellschrauben drehen müssen, um E-Autos attraktiv zu machen.
Aber gleichzeitig steigen die Preise für Verbrenner. Der Grund? Die Produktionskosten steigen, und die Nachfrage nach diesen Fahrzeugen bleibt hoch.
Der Kampf zwischen Verbrenner und Elektro ist also längst nicht entschieden. Wer dachte, der Benziner sei am Ende, muss umdenken. Der Pariser Autosalon zeigt klar: Die Autobauer sind pragmatisch. Sie hören auf den Markt und setzen auf Flexibilität.
Der Verbrenner gibt nicht auf
Obwohl Elektroautos die Zukunft sind, bleibt der Verbrenner ein fester Bestandteil der Gegenwart. Die Hersteller jonglieren geschickt zwischen beidem und geben dem Markt, was er verlangt. Also: Der Verbrenner ist noch nicht Geschichte – und wird es wohl auch noch eine Weile nicht sein. Die Autobauer halten sich alle Optionen offen.