Der Überraschungsbesuch der italienischen Premierministerin Giorgia Meloni im Mar-a-Lago-Resort von Donald Trump sorgt für Aufsehen. Während sie sich stärken wollte, um als eine der europäischen Schlüsselfiguren in Trumps Kreis auftreten zu können, traf sie sich am Wochenende mit dem designierten US-Präsidenten. Trump zeigte sich begeistert über Melonis Auftreten in Europa und hob ihre Führungsqualitäten hervor.
Meloni, die keine öffentlichen Stellungnahmen zu ihrem Besuch abgab, pflegt eine lange Bewunderung für Trump. Diese Beziehung könnte ihre Stellung als rechte Hand in Europa gegenüber dem künftigen US-Präsidenten festigen. Prominent an ihrer Seite war bei diesem Anlass Marco Rubio, der anerkannte Meloni als starken Verbündeten und lobte ihre Führungsstärke.
Neben dieser diplomatischen Annäherung steht Meloni jedoch auch vor erheblichen Herausforderungen. Kurz vor Bidens bevorstehender Reise nach Rom, die den Schlusspunkt seiner Amtszeit markiert, muss sie die heikle Situation um die in Iran inhaftierte italienische Journalistin Cecilia Sala bewältigen. Die Inhaftierung hängt laut der iranischen Botschaft in Rom mit der Festnahme eines iranischen Ingenieurs in Italien zusammen, welcher von den USA wegen illegaler Exportgeschäfte gesucht wird.
Die Spannungen zwischen Rom und Teheran drohen zu eskalieren, sollte der Ingenieur an die USA ausgeliefert werden. Die italienische Regierung steht somit sowohl innen- als auch außenpolitisch unter Druck, zumal auch wirtschaftliche Bedenken im Raum stehen, wenn Trump seine Ankündigung wahr machen sollte, Importzölle zu erheben. Diese Ankündigungen und die verkomplizierte Geopolitik könnten das bilaterale Verhältnis zu den USA belasten, während die NATO-Ausgaben ein weiterer Prüfstein bleiben könnten.