Darmkrebs, auch als kolorektales Karzinom bekannt, bleibt eine ernsthafte Herausforderung für die öffentliche Gesundheit in entwickelten Ländern – mit bemerkenswert aggressivem Verlauf und einer hohen Inzidenzrate. Noch immer überleben nur rund die Hälfte der neu diagnostizierten Fälle für mehr als fünf Jahre. Überraschend ist, dass die Häufigkeit dieses Krebses unter Jüngeren besorgniserregend zunimmt, während sie bei älteren Erwachsenen entweder rückläufig oder stabil bleibt. Diese Entwicklung wirft Fragen auf, die das Gesundheitssystem zur raschen Identifizierung potenzieller Faktoren bewegen sollte, um frühzeitige Erkennung und Behandlung zu ermöglichen. Eine kürzlich im Lancet Oncology veröffentlichte Übersichtsarbeit von Sung und Kollegen wirft Licht auf diese besorgniserregende Statistik. Ihre Analyse umfasste Daten zur Darmkrebsinzidenz aus 50 Ländern aus der International Agency for Research on Cancer Incidence in Five Continents Plus-Datenbank. Zwischen 1943 und 2017 wurden alterstandardisierte Inzidenzraten von früh auftretenden (im Alter von 25-49 Jahren diagnostiziert) und spät auftretenden (im Alter von 50-74 Jahren diagnostiziert) Darmkrebsfällen untersucht, um Trends bei jüngeren und älteren Erwachsenen zu vergleichen. In den letzten zehn Jahren (2007-2017) sind die Fälle früh auftretenden kolorektalen Krebses in 27 Ländern gestiegen, wohingegen sie in 23 Ländern stabil blieben. Besonders bemerkenswert ist die jährliche Zunahme in Neuseeland (3,97%) und England (3,59%). Während Darmkrebs weiterhin eine erhebliche Gesundheitslast darstellt, zeigen Prognosen von GlobalData, einem führenden Unternehmen im Bereich Daten und Analysen, dass die Zahl der diagnostizierten Fälle in den 16 größten Märkten – darunter USA, Deutschland, China und Brasilien – von rund 1,45 Millionen im Jahr 2024 auf 1,74 Millionen im Jahr 2031 steigen wird, was einer jährlichen Wachstumsrate von 3% entspricht. Diese Zunahme wird sowohl einem prognostizierten Bevölkerungswachstum als auch höheren Inzidenztrends zugeschrieben, insbesondere unter jüngeren Erwachsenen. Auch wenn das Risiko einer früh einsetzenden Darmkrebserkrankung laut Cancer Research UK trotz der Zunahme der Fälle relativ gering ist – etwa einer von 20 Fällen tritt bei Personen unter 50 Jahren auf – bleibt diese Entwicklung eine ernste Sorge. Eine engmaschige Überwachung ist erforderlich, um mögliche Ursachen, wie etwa Lebensstil, Ernährung und Alkoholkonsum, zu identifizieren.