Die deutsche Industrie beendet das Jahr 2024 auf einer schwachen Note, beeinträchtigt durch eine unerwartet deutliche Produktionssenkung. Der Produktionsrückgang im verarbeitenden Gewerbe erreichte im Dezember 2,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt berichtete. Dies markiert den tiefsten Stand seit Mai 2020. Im gesamten Jahresvergleich fiel die Fertigung um 4,5 Prozent, ein Schlag für die deutsche Wirtschaft, die sich stark auf diesen Sektor stützt. Der Rückgang überraschte viele Analysten, die lediglich einen leichten Rückgang von 0,7 Prozent prognostiziert hatten. Zudem wurde der Anstieg der November-Produktion auf 1,3 Prozent korrigiert, eine Abweichung von der ursprünglichen Annahme von 1,5 Prozent. Die Automobilindustrie trug erheblich zum Dezembereinbruch bei, mit einem Produktionsabfall von zehn Prozent gegenüber dem Vormonat. Auch im Bereich Maschinenwartung und -montage gab es Einbußen. Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg betonte die Schwierigkeiten der Branche: Die Abhängigkeit von der Automobilbranche habe zu einem deutlichen Abschwung geführt. Dennoch behielt die Bauproduktion ihre Stabilität bei, und die Energieerzeugung stieg um 1,1 Prozent. Einen Lichtblick bot die Pharmaindustrie mit einem Produktionszuwachs von 11,6 Prozent. Laut Nils Jannsen vom Kiel Institut für Weltwirtschaft war 2024 ein problematisches Jahr für die deutsche Industrie. Die Aussichten für eine schnelle Erholung bleiben unklar, auch wenn ein überraschend starker Anstieg der Aufträge neuen Optimismus schürt. Im Dezember verzeichneten die Industriebetriebe fast sieben Prozent mehr Bestellungen, was bei einigen Ökonomen die Hoffnung auf eine Stabilisierung schürt. Es bleibt abzuwarten, ob diese positive Entwicklung der Lieferketten die benötigte Erholung anstoßen kann.