Der französische Präsident Emmanuel Macron machte sich auf den Weg in das französische Überseegebiet Mayotte, das kürzlich von Zyklon Chido heimgesucht wurde – der stärkste in den letzten 90 Jahren. Die verheerenden Auswirkungen sind besonders in Hüttenvierteln spürbar, die vorwiegend von undokumentierten Migranten bewohnt sind. Trotz der chaotischen Lage konnte bislang der Tod von 31 Menschen bestätigt werden, während befürchtet wird, dass tausende weitere Opfer zu beklagen sind. Zahlreiche betroffene Gebiete sind für die Rettungsdienste noch unzugänglich. Trotz widriger Umstände haben die Bewohner Macron dazu bewegen können, seine Reise zu verlängern und die Nacht in Mayotte zu verbringen, um die Situation näher zu erleben und den Menschen Respekt zu zollen. Dennoch wurde er mit Kritik an der Reaktionszeit der Regierung konfrontiert. Macron wies darauf hin, dass die Unterstützungsmaßnahmen beschleunigt wurden und appellierte an den Zusammenhalt. Ein dramatisches Bild zeichnete Aboubacar Ahamada Mlachahi, ein Bauarbeiter aus den Komoren, dessen Zuhause vom Sturm zerstört wurde. Der Mangel an elementaren Ressourcen wie Wasser stellt für viele die größte Herausforderung dar. Die Behörden warnen, dass es in einer Region voller undokumentierter Migranten schwierig sein wird, eine genaue Zahl der Opfer festzustellen. Viele Menschen wurden schnell nach muslimischer Tradition beigesetzt, ohne dass sie offiziell registriert werden konnten. Nicht nur Mayotte wurde schwer getroffen. Chido forderte auch in Mosambik und Malawi zahlreiche Menschenleben. Mehr denn je wird die Abhängigkeit Mayottes von der Unterstützung aus dem französischen Mutterland deutlich, denn die Armut ist allgegenwärtig: Drei Viertel der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze.